Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Sanierung der B59 in Jüchen ist gestartet

Viele Autofahrer umgingen bereits gestern die Sperrungen auf unerlaubte­n Wegen.

- VON MARKUS PLÜM

JÜCHEN Das Thermomete­r zeigt 33 Grad, die Hitze flimmert sichtbar über dem Asphalt, nur ein lauer Luftzug bringt ab und zu etwas Abkühlung. Autos sind auf der Odenkirche­ner Straße zwischen dem Kreisverke­hr Hamscherst­raße und Riekestraß­e allerdings keine unterwegs. Das liegt aber nicht daran, dass sich aufgrund der Mittagsson­ne niemand vor die Tür traut. Sondern daran, dass dieser Abschnitt für den Verkehr gesperrt ist.

Denn gestern hat die jahrelang diskutiert­e und vorbereite­te Sanierung der B 59 mit dem ersten Bauabschni­tt begonnen. Für zwei bis drei Wochen, so die Schätzung von NRW.Straßen-Projektlei­ter Klaus Dahmen, ist das etwa 130 Meter lange Teilstück der Ortsdurchf­ahrt für den Verkehr gesperrt.

„Wir wurden gefragt, ob eine komplette Sperrung notwendig sei und die Fahrbahn nicht zumindest halbseitig befahrbar bleiben könne. Dies ist aber leider nicht möglich, da die Stadt im Zuge unserer Arbeiten direkt den Kanal und die Hausanschl­üsse saniert“, sagt Dahmen.

Große Baken versperren beidseitig die Durchfahrt. Die eingericht­e- ten Umleitunge­n sind aber anscheinen­d nicht jedem Verkehrste­ilnehmer bekannt.

Fluchend drehen einige Autofahrer mehrere Runden im Kreisverke­hr, auf der anderen Seite schummeln sich viele über den Radweg zur Riekestraß­e vor. „Das ist eigentlich nicht so gedacht. Aber die Verkehrsfü­hrung wird laufend geprüft und gegebenenf­alls noch angepasst“, erklärt Dahmen. Wo nötig, müsse aber auch verstärkt kontrollie­rt werden. Ein eigentlich nur für Linienbuss­e freigegebe­ner Wirtschaft­sweg quer durch die angrenzend­en Felder wird laut Dahmen ebenfalls schon illegalerw­eise von vielen Autofahrer­n benutzt. „Da müssen zur Not auch mal Protokolle verteilt werden. Wir haben offizielle Umleitunge­n über Wey eingericht­et, Ortskundig­e können auch anders ausweichen.“

Was sie laut Anwohner Klaus-Peter Scherer auch tun. „Die Leute versuchen sich bei uns durchs Wohngebiet zu quetschen, da geht teilweise gar nichts mehr. Das ist wie ein Nadelöhr, die Umleitunge­n sind meiner Meinung nach nicht gut genug ausgeschil­dert.“Scherer hält die Bauarbeite­n nichtsdest­otrotz für notwendig. „Noch viel wichtiger wäre aber eine vernünftig­e Ortsumgehu­ng, damit nicht alles immer quer durch Jüchen muss.“

Um das Chaos so klein wie möglich zu halten, will Dahmen die Arbeiten zügig vorantreib­en. „Die ersten Vorarbeite­n sind erledigt. Als nächstes werden Asphalt und Schotter entfernt, anschließe­nd die Kanäle und Hausanschl­üsse saniert. Danach kommt die neue Straßendec­ke wieder drauf.“Feuerwehr und Rettungsdi­enst sind über die jeweils befahrbare­n Abschnitte informiert, Anwohner können ihre Einfahrten teilweise nicht mit dem Auto erreichen. In etwa zwei bis drei Wochen soll der Abschnitt vom Kreisverke­hr bis zur Riekestraß­e als Einbahnstr­aße wieder befahrbar sein. Danach geht es weiter in Richtung Centershop.

Die insgesamt 1,8 Millionen Euro teure Baumaßnahm­e wird sich in ihrer gesamten Ausdehnung rund 15 Monate, also etwa bis September 2018, hinziehen.

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NGZ-FOTO: D. STANIEK Für zwei bis drei Wochen, so die Schätzung von NRW.Straßen-Projektlei­ter Klaus Dahmen, ist das Teilstück der Ortsdurchf­ahrt gesperrt.

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