Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zweite Plattenbör­se am Sonntag im Museum

Klein, fein und mit Sinn für Raritäten – so lockt das Vinyl-Angebot der Schallplat­tenbörse. Sie findet am 4. Juni statt.

- VON VALESKA VON DOLEGA

GREVENBROI­CH Es ist zurück, das Schwarze Gold mit dem Loch in der Mitte. Die durchlaufe­nde Rille, bei der eine gewisse Lagerfeuer­romantik aufkommt, weil bei oft gespielten Stücken sich ein gewisser Abnutzungs­effekt durch signifikat­es Knistern akustisch bemerkbar macht.

„Seit Jahren ist wieder ein großes Interesse an Schallplat­ten spürbar“, weiß auch Stefan Pelzer-Florack. „es knistert wieder.“Und weil Vinyl inzwischen eine Wiedergebu­rt feiert und neu beliebt ist, organisier­t der umtriebige Fachbereic­hsleiter Kultur jetzt eine Schallplat­tenbörse. Nach 2010 ist es die zweite ihrer Art. Damals kamen etwa 300 Besucher, um sich aus unscheinba­r ausschauen­den Krabbelkis­ten Raritäten und Schätze auszusuche­n.

„Klein und fein“ist das Angebot mit einigen handverles­enen Anbietern. „Wir wollen kein Massenmark­tgeschäft“, sagt Stefan PelzerFlor­ack mit Blick auf ähnliche Veranstalt­ungen in der Nachbarsta­dt Düsseldorf. „Die Verweildau­er soll hoch sein“, auch, weil der Termin im optimalen Fall mit einem Besuch der Fotoausste­llung „The Sixties - Porträt einer Ära“kombiniert wird. Zur Erinnerung: In der Schau werden Bilder Linda Eastmans gezeigt, die spätere Mrs. Paul McCartney, die schon vor ihrer Ehe als Fotografin mit den Berühmthei­ten, Musikern und Persönlich­keiten als Zeitgenoss­in in Kontakt kam.

Unter den Anbietern ist beispielsw­eise DJ Adam. Der über 70-Jährige, der auf den bürgerlich­en Namen Adam Jansch hört, nennt eine um- fassende Sammlung von Schätzungs­weise 150.000 Platten sein eigen, wie Kultur-Chef Pelzer-Florack vermutet. Ein Schwerpunk­t liegt auf Vinyl-Pressungen der 50er Jahre, weitere Raritäten sind beim sorgfältig­en Durchblätt­ern zu heben. Auch Volker Rohde, Betreiber des Schallplat­tenladens Heimindust­rie Records, ist passionier­ter Sammler. Einen Teil seiner exquisiten Sammlung mit Werken aller Coleur bringt er am kommenden Sonntag mit in die Villa Erckens. In den 1990er und Nullerjahr­en waren die guten alten Schallplat­ten „komplett weg vom Fenster“, weiß Stefan Pelzer-Florack. Jetzt sind Platten wieder en vogue – vielleicht auch, weil Cover auf ihnen besser wirken. „Eine CD misst nur ein Viertel einen Schallplat­te“, stark gestaltete Booklets und Cover wirken auf ihnen bei weitem nicht so intensiv. Info Der Eintritt zur 2. Schallplat­tenbörse, Sonntag, 4. Juni, 11 bis 17 Uhr, in der Villa Erckens, Am Stadtpark, kostet 1,50 Euro. Mehr Infos via www.museum-villa-erckens.de.

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