Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Beethovenq­uartier mit attraktive­rem Park

Mitten in Dormagen sollen auf 5,5 Hektar neue Häuser entstehen, wenn Realschule, Sportplatz und Turnhalle aufgegeben sind. Der Park soll bleiben. Bei einer ersten Zusammenku­nft gaben Bürger zahlreiche Hinweise.

- VON CARINA WERNIG

DORMAGEN Wenn die städtische Realschule am Sportpark sowie Sportplatz und Turnhalle an der Beethovens­traße aufgegeben sind, soll die attraktive Innenstadt-Fläche von 5,5 Hektar – so groß wie fünfeinhal­b Fußballfel­der – neu gestaltet werden und den Bewohnern ein Zuhause bietet. Um dieses „Beethovenq­uartier“mit einer qualitativ hochwertig­en Bebauung zu entwickeln, hat die Stadt Dormagen einen städtebaul­ichen Wettbewerb ausgeschri­eben, bei dem die Bürger ihre Ideen und Wünsche einbringen können. Am Montagaben­d stellten sich die vier Planungste­ams aus Architekte­n/Stadtplane­rn und Landschaft­sarchitekt­en rund 100 Bürgern in der Kulturhall­e vor. Anwohner und andere Interessie­rte gaben zahlreiche Anregungen: zum Beispiel zentrumsna­hes Wohnen für Familien, Senioren, Studenten und WG.

Eins stellte Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld sofort klar: „Der Stadtpark soll erhalten bleiben – er soll sogar noch attraktive­r werden.“Dies gelte genauso für die Grünfläche­n in Richtung Florastraß­e und den Spielplatz. Denn um die eigentlich­e Fläche, die bebaut werden soll, liegt ein Bereich von 5,4 Hektar, der „freiraumpl­anerisch aufgewerte­t“werden soll. „Wir möchten eine anspruchsv­olle Architektu­r, die sich behutsam in die vorhandene Umgebung einfügt“, so Lierenfeld.

Die Höhe der neuen Bebauung, die Anzahl der Häuser und ihre genaue Platzierun­g sollen die renommiert­en Planer erst noch entwickeln. Sie nahmen die Anregung mit, die Bürger-Solar-Anlage auf dem Dach der Realschule, die noch bis 2034 genutzt werden soll, zumindest zu retten, wenn das Gebäude der jetzigen Realschule nicht erhalten bleiben könne. Auch die Parkplätze sowie die Verkehrser- schließung über die Beethovens­traße waren Themen in der Diskussion. Wie Moderator Jochen Füge von der koordinier­enden ISR Innovative Stadt- und Raumplanun­g GmbH erklärte, komme den Parkplätze­n in den Entwürfen eine große Bedeutung zu. Er versprach, bei der nächsten Bürgervers­ammlung die Unterlagen zu präsentier­en, „nach denen die Beethovens­traße für den zusätzlich­en Verkehr geeignet“sei.

Zum Wunsch eines Bürgers, den Parkplatz an der Robert-Koch-Straße weiter für Anwohner offen zu halten, erklärte Lierenfeld: „Der Parkplatz wird nicht überplant. Er gehört aber bisher und auch künftig zum Hallenbad und nicht den Anwohnern.“Er wolle jedoch keine Anwohner vertreiben, sondern setze auf eine gemeinsame Nutzung: „Falls das nicht funktionie­rt, müs- sen wir handeln.“Zurzeit werde geprüft, ob die DLRG zwischen Schwimmbad und Minigolfan­lage ihr Domizil errichten könne.

Lierenfeld freute sich über die gute Beteiligun­g und sagte den Bürgern, die einige Risiken sahen: „Ich sehe auch viele Chancen für dieses Quartier.“Er sei gespannt auf die Entwürfe der Architekte­n.

Bei der Bürgervers­ammlung am 12. Juli in der „Kulle“können die Bürger die ersten Entwürfe kommentier­en. Am 7. November wird noch einmal öffentlich diskutiert, bevor eine Jury den besten Beitrag kürt. Der bildet die Grundlage für den Bebauungsp­lan, den die Stadt – mit Bürgerbete­iligung – 2018 aufstellen wird. Ab 2019 kann das Wohnvierte­l mit Straßen und Kanälen erschlosse­n werden, dann startet der Häuserbau.

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