Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Ergo spart 100 Millionen Euro bis Ende 2017
Der Versicherer will dieses Jahr wieder Gewinn machen. Beim Umbau sei man auf gutem Weg, heißt es,.
DÜSSELDORF Ein Jahr nach dem Start des groß angelegten Konzernumbaus sieht Ergo-Chef Markus Rieß den Versicherer auf dem richtigen Weg. Von den 2016 im Strategieprogramm verankerten Einsparungen von netto 279 Millionen Euro würden bis Jahresende bereits 100 Millionen Euro erreicht, sagte Rieß. Möglich wird dies unter anderem durch den Abbau von 1300 Stellen im Vertrieb (davon sind bereits drei Viertel umgesetzt) und 500 Stellen in der Verwaltung, wo das Abbauziel zu einem Drittel erreicht ist.
Was die Ergebnisplanungen bis 2021 angeht, ist die Zuversicht gewachsen. Vor einem Jahr war von einem nachhaltigen Überschuss von etwa 500 Millionen Euro die Rede gewesen, jetzt spricht Rieß von 100 Millionen Euro mehr. Und das bei „ultrakonservativer“Planung, wie der Vorstandschef betont. Das heißt: Es ist kein mögliches höheres Zinsniveau in den nächsten Jahren eingerechnet, und auch mögliche deutliche Kurssteigerungen an den Aktienmärkten bleiben unberücksichtigt. Bereits in diesem Jahr will die Ergo wieder schwarze Zahlen schreiben, nachdem sie das vergangene Jahr mit einem Verlust von 40 Millionen Euro abgeschlossen hatte. Zwischen 150 Millionen und 200 Millionen Euro soll der Überschuss am Jahresende liegen. Etwa 91 Millionen Euro davon hat die Ergo im ersten Quartal erreicht.
Der Umbau ist für das Unternehmen ein Mammutprogramm, in das die Düsseldorfer Tochter der Munich Re eine Milliarde Euro investiert. Die Münchener Konzernmutter hilft zwar nicht bei der Finanzierung, verzichtet aber fünf Jahre lang auf eine Dividende der Tochter.
Von der Milliarde, die Ergo stemmt, fließen allein 400 Millionen Euro in ein Effizienzprogramm, bei dem vor allem im Vertrieb radikal zusammengestrichen wird. Von ehemals 66 Standorten verschwinden elf, von 119 Regionaldirektionen sind 54 geschlossen worden. Bis 2019 soll die Zusammenführung im Vertrieb abgeschlossen sein. Schlankere Verwaltungsstrukturen, wettbewerbsfähige Kosten, effektivere Steuerung der Ländergesellschaften sind weitere Schlagwörter. Und: Anfang 2018 soll die geplante Auslagerung des Bestandes an klassischen Lebensversicherungen in eine eigene Einheit umgesetzt sein.
Bei den Beiträgen ist von Wachstum vorerst nicht die Rede. Zwar plant die Ergo nach 13,2 Milliarden Euro im Vorjahr einen Anstieg auf 18 Milliarden bis 19 Milliarden Euro in diesem Jahr, doch das liegt vor allem an der Übernahme von Munich Re Health, dem Gesundheitsgeschäft der Ergo-Mutter. Erst 2019 wird wieder mit steigenden Prämieneinnahmen gerechnet.