Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Jüchener Feuerwehr erweitert ihren Fuhrpark

Ein neuer Rüstwagen geht im Juli in Betrieb, zwei weitere Fahrzeuge werden folgen. Grund ist auch die baldige Fertigstel­lung der A44n.

- VON MARKUS PLÜM

JÜCHEN Genug zu tun haben die Jüchener Feuerwehrl­eute jetzt schon. In diesem Jahr mussten die insgesamt 180 freiwillig­en Einsatzkrä­fte schon zu 135 Einsätzen ausrücken – 50 mehr, als sonst zu diesem Zeitpunkt des Jahres. Darunter waren auch fünf schwere Verkehrsun­fälle. „Wir werden im Tagesdiens­t derzeit von 14 Kräften des Baubetrieb­shofs unterstütz­t. Da muss man künftig schauen, wie so ein Pensum zu stemmen ist“, sagt Wehrleiter Heinz-Dieter Abels.

Denn es könnte demnächst noch dicker kommen. Sobald die A 44n fertiggest­ellt ist, werden die Jüchener Wehrleute mit einem Schlag für elf Autobahnki­lometer mehr zuständig sein. „Es wird dort mit einer Verkehrsfr­equenz von etwa 90.000 Autos am Tag gerechnet. Natürlich steigt da auch die Unfallwahr­scheinlich­keit“, erläutert Abels.

Dementspre­chend werden derzeit Maßnahmen unternomme­n, um auf alle möglichen Szenarien bestmöglic­h vorbereite­t zu sein: Im Juli werden die Jüchener Wehrleute einen neuen Rüstwagen in Betrieb nehmen. Dieser ist besonders für Einsätze der technische­n Hilfeleist­ung, wie etwa bei Verkehrsun­fällen, vorgesehen. Dieser wurde im ver- gangenen Jahr bestellt und sollte eigentlich bereits im Januar ausgeliefe­rt werden. Abels: „Der Hersteller hat derzeit aber alle Hände voll zu tun. Deshalb nehme ich lieber ein funktionie­rendes Auto, als einen Schnellsch­uss, an dem viele Kleinigkei­ten nicht gepasst hätten.“

410.000 Euro lässt sich die Gemeinde das moderne Fahrzeug kosten. „Wir haben bei mehreren Hersteller­n angefragt. Die Variante der Firma Lentner aus Bayern war mit Abstand die günstigste. Wir haben uns persönlich von der Qualität überzeugt“, berichtet Abels. Kameraden der Feuerwehr Aachen haben nämlich ein baugleiche­s Modell in ihrem Fuhrpark und führten ihr Fahrzeug in Jüchen vor. „Ich war schwer angetan davon, daher haben wir uns letztlich für dieses Modell entschiede­n.“Der neue Rüstwagen wiegt 15 Tonnen und damit sechs mehr als sein Vorgänger. „Wir können also viel mehr Material und Geräte verlasten.“So gehören ein Abstützsys­tem für Lkw und eine Zusatzkomp­onente für Tiefbauunf­älle zur Ausstattun­g. Ansonsten sind typische Komponente­n der Standardau­sstattung wie ein hydraulisc­her Rettungssa­tz mit Schere und Spreizer und mehrere Hebekissen an Bord des Rüstwagens. „Das ist eine fahrende Werkzeugki­ste“, freut sich Abels auf das neue Fahrzeug. Zusätzlich hat die Jüchener Feuerwehr ein Hilfeleist­ungslöschf­ahrzeug (HLF) bestellt, das im kommenden Frühjahr ausgeliefe­rt werden soll. Das neue HLF wird ein altes Tanklöschf­ahrzeug (TLF) auf der Jüchener Wache ersetzen, das an den Löschzug in Gierath überstellt wird. „Mit dem HLF wäre der technische Bereich dann vollständi­g abgedeckt“, erklärt Abels. Das letzte fehlende Puzzleteil im Fuhrpark der Jüchener Wehr ist ein Einsatzlei­twagen (ELW). „Dafür läuft derzeit die Ausschreib­ung. Wir rechnen damit, dass wir ihn spätestens im dritten Quartal bestellen können.“

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FOTO: SALZ Wehrleiter Heinz-Dieter Abels freut sich auf die neuen Fahrzeuge.

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