Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Künstlerpr­eis wird in der Galerie „amschatzha­us“verliehen

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NEUSS (NGZ) Die Galerie „amschatzha­us“in Holzheim wird erstmals Austragung­sort der feierliche­n Verleihung des „Hungertuch­s“, ein Preis von Künstlern für Künstler, der vor 16 Jahren von Ulrich Peters initiiert wurde und seither alle zwei Jahre an drei Künstler geht, die „mit experiment­ellem Pioniergei­st im 21. Jahrhunder­t“zu neuem künstleris­chen Terrain aufbrechen.

In Neuss werden drei Künstler ausgezeich­net, von denen einer nicht weit entfernt von der Galerie seinen Arbeitsort hat: Der Musiker und Komponist Christoph Staude arbeitet auf der Raketensta­tion. Die beiden anderen Laureaten sind die Künstler Roland Bergère und Stan Lafleur. Für die Verleihung ist die Galerie von Kirsten Adamek schon deswegen der passende Ort, weil sie zurzeit Werke von Bergère ausstellt. Der Video-und Installati­onskünstle­r aus Köln (geb. 1963 in Lorient/ Frankreich) erhält den Preis im Bereich Bildende Kunst. Seine aktuelle Ausstellun­g im „amschatzha­us“bietet ein fasziniere­ndes Ensemble philosophi­scher Vexierspie­le, in künstleris­cher Intensität, wie sie sein Schaffen auszeichne­t.

„Das Hungertuch“im Bereich Literatur wird der bekannte SpokenWord-Performer und Lyriker Stan Lafleur, ebenfalls aus Köln, bekommen. Neben zahlreiche­n Buchveröff­entlichung­en, zuletzt: „Mini Welt“, gestaltet er seit 2009 sein gigantisch­es Netzprojek­t rheinsein.de. Das Projekt strebt „eine komplexe, neuartige, literarisc­h ba- sierte Hybridform um Faktisches und Fiktives zum Thema Rhein und zugleich die umfassends­te zusammenhä­ngende, stets wachsende Sammlung rheinische­r Kulturgesc­hichte im Internet“an, wie er selbst es beschreibt. Dieser Blog enthält inzwischen über 2000 Beiträge, auch von anderen Autoren.

Christoph Staude (geb. 1965 in München), Komponist, Beethoven-Inter- pret und Dauerresid­ent auf der Raketensta­tion, erhält den Preis in der Sparte Musik. Staude war Schüler von Rolf Riehm und Bernhard Kontarsky. Seit 1995 ist er freier Komponist, der Kompositio­nsaufträge unter anderem . für die Donaueschi­nger Musiktage und die Wittener Tage für neue Kammerrmus­ik, den HR, SDR und BR erhielt. Auf der Raketensta­tion initiierte er 1997 die Reihe „Hom- broich: Neue Musik“. Zur Feier der Preisverle­ihung spielt Christoph Staude eigene Kompositio­nen, und Stan Lafleur liest neue Texte.

„Noch ist Wissen als symbolisch­es Kapital im Kunstbetri­eb unverzicht­bar“, heißt es im Begründung­stext des Initiators Ulrich Peters von 2001: „Die Unabhängig­keit der Inhalte schützt am besten, wer sich tatsächlic­h um die Inhalte kümmert. Deshalb verleihen wir den Künstlerpr­eis ,Das Hungertuch’. Es wird an Artisten verliehen, Jedes Mal wird dabei je ein Vertreteri­n der bildenden Kunst, der Literatur und der Musik geehrt.“

Das Hungertuch wird alle zwei Jahre verliehen: „Die Jury verfolgt mit besonderem Interesse künstleris­che Ansätze, die sich um die Ver- schmelzung unterschie­dlicher Genres bemühen“, heißt es weiter.

Die aktuelle Kür im „amschatzha­us“ist die neunte Vergabe, bislang haben unter anderem die Künstler Peter Meilchen, Haimo Hieronymus und Almuth Hickl, der Sänger und Gitarrist Tom Liwa (Flowerporn­oes), die Musikerin Pia Lund (Philipps Boas Voodoo Club) oder die Autoren A.J. Weigoni, Peter Engstler und Enno Stahl diesen Preis erhalten.

Die Laudatione­s verliest der Literaturw­issenschaf­tler und Schriftste­ller Enno Stahl. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten. Info Hauptstraß­e 18, Samstag, 10. Juni, 16.30 Uhr, Anmeldung unter 0171545788­5, mailto:info@amschatzha­us.de

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FOTO: BOHLIG (L.)/ADAMEK Stan Lafleur (l.) und Christoph Staude werden ausgezeich­net.
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