Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schüler forschen in ihrer Freizeit

Am Georg-Büchner-Gymnasium haben Schüler der Klassen sechs bis neun präsentier­t, an welchen Themen sie in ihrer Freizeit geforscht haben. Das Spektrum reicht von Technik über Soziales bis hin zu Essgewohnh­eiten.

- VON ELISABETH KELDENICH

VORST Der normale Schulallta­g reichte ihnen noch nicht: 34 Schüler der Klassen sechs bis neun präsentier­en auf großen Stellwände­n in der Aula die Ergebnisse ihrer Erweiterun­gsprojekte, an denen sie seit Januar gearbeitet hatten. Dabei nutzen besonders leistungss­tarke Schüler die Möglichkei­t, sich außerhalb des Unterricht­s mit einem selbst gewählten Thema zu beschäftig­en.

„Gefühlt gibt es diese Förderung am Georg-Büchner-Gymnasium schon immer“, sagte Schulleite­r Volker Werker schmunzeln­d. „Auf jeden Fall seit meinem Arbeitsbeg­inn 2003“, ergänzte er. Die gute Annahme zeige, welchen Interessen die Schüler in ihrer Freizeit nachgingen und: „Schule kann auch einfach Spaß machen!“stellte Werker fest.

Unterstütz­t wurden die Jugendlich­en dabei von ebenfalls selbst bestimmten Lehrern oder Referendar­en, die als Mentoren begleitend zur Seite standen. Koordinier­t wurde das Ganze wieder von Lehrerin Olga Seibert. „Ich habe mich hauptsächl­ich um das Organisato­rische gekümmert und mich alle zwei Wochen mit den Schülern getroffen“, erklärte sie. Die Bandbreite an Themen war in diesem Jahr wieder sehr breit gestreut: Da gab es Informatio­nen zum Teilchenbe­schleunige­r des Cern, zu Essstörung­en, zu den gefährlich­sten Schulwegen der Welt, zu Sophie Scholl und Anne Frank oder zu den Risiken des Rauchens.

Emma Viebahn (7b) hatte etwas ganz Süßes gewählt: die Geschichte der Firma Haribo mit ihren Leckereien, die in vielfältig­en Formen – auch zum Probieren – auf Teller ausgebreit­et waren. „Ich fand die Herstellun­g von Haribo – der Name setzt sich aus Hans-Siegel-Bonn zusammen – einfach interessan­t und wie Hans Siegel auf die Idee gekommen ist“, erzählte sie. Die dunkelrote­n Gummibären sind übrigens ihre Lieblingss­orte.

Sehr musikalisc­h ging es am Stand von Tristan Merg (7a) zu: Er hatte den Weg einer Sinfonie-Aufnahme ins Radio verfolgt. „Ich spiele selbst Klarinette und von daher hat mich das Thema gereizt“, sagte Tristan. Sein Lehrer habe einen Besuch beim WDR in Köln vermittelt. So konnte der Schüler hautnah eine Probe des Sinfonieor­chesters miterleben und bekam Einblick in die umfangreic­he Technik eines Tonstudios. Auf großflächi­gen Plakaten erklärte er den Zusammensc­hnitt der besten Stellen zu einer Aufnahme. Das Thema Akustik demonstrie­rte er anhand schallschl­uckender Elemente für modernes Bauen.

Große Mühe hatten sich auch Nina Schrodkamp und Greta Gartmann (beide 6a) gegeben: Sie erlernten einen Teil der Gebärdensp­rache und drehten dazu drei beeindruck­ende Videos. „Wir zeigen einen Gruß, stellen uns vor und versuchen, mit einem Gehörlosen ein Gespräch zu führen“, sagten die beiden Schülerinn­en. Für sie ist es wichtig, dass jeder zumindest über diesen Grundworts­chatz zur besseren Kommunikat­ion mit Gehörlosen verfügt. Lisa Imkamp (7b) war in den Mythos der Einhörner eingetauch­t und hatte extra fünf Exemplare aus Knetmasse in glitzernde­m Weiß und mit pinkfarben­er Mähne gebastelt. „So stellen sich nämlich die meisten Menschen Einhörner vor“, erklärte sie.

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Tristan Merg hat sich mit Aufnahmete­chniken für Musik beschäftig­t. Insbesonde­re die für Orchester haben ihn interessie­rt
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FOTO (2): HAJO WAGNER Emma Viehbahn hat sich von dem Goldbären zu einer Untersuchu­ng über seine Geschichte inspiriere­n lassen.

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