Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Schüler forschen in ihrer Freizeit
Am Georg-Büchner-Gymnasium haben Schüler der Klassen sechs bis neun präsentiert, an welchen Themen sie in ihrer Freizeit geforscht haben. Das Spektrum reicht von Technik über Soziales bis hin zu Essgewohnheiten.
VORST Der normale Schulalltag reichte ihnen noch nicht: 34 Schüler der Klassen sechs bis neun präsentieren auf großen Stellwänden in der Aula die Ergebnisse ihrer Erweiterungsprojekte, an denen sie seit Januar gearbeitet hatten. Dabei nutzen besonders leistungsstarke Schüler die Möglichkeit, sich außerhalb des Unterrichts mit einem selbst gewählten Thema zu beschäftigen.
„Gefühlt gibt es diese Förderung am Georg-Büchner-Gymnasium schon immer“, sagte Schulleiter Volker Werker schmunzelnd. „Auf jeden Fall seit meinem Arbeitsbeginn 2003“, ergänzte er. Die gute Annahme zeige, welchen Interessen die Schüler in ihrer Freizeit nachgingen und: „Schule kann auch einfach Spaß machen!“stellte Werker fest.
Unterstützt wurden die Jugendlichen dabei von ebenfalls selbst bestimmten Lehrern oder Referendaren, die als Mentoren begleitend zur Seite standen. Koordiniert wurde das Ganze wieder von Lehrerin Olga Seibert. „Ich habe mich hauptsächlich um das Organisatorische gekümmert und mich alle zwei Wochen mit den Schülern getroffen“, erklärte sie. Die Bandbreite an Themen war in diesem Jahr wieder sehr breit gestreut: Da gab es Informationen zum Teilchenbeschleuniger des Cern, zu Essstörungen, zu den gefährlichsten Schulwegen der Welt, zu Sophie Scholl und Anne Frank oder zu den Risiken des Rauchens.
Emma Viebahn (7b) hatte etwas ganz Süßes gewählt: die Geschichte der Firma Haribo mit ihren Leckereien, die in vielfältigen Formen – auch zum Probieren – auf Teller ausgebreitet waren. „Ich fand die Herstellung von Haribo – der Name setzt sich aus Hans-Siegel-Bonn zusammen – einfach interessant und wie Hans Siegel auf die Idee gekommen ist“, erzählte sie. Die dunkelroten Gummibären sind übrigens ihre Lieblingssorte.
Sehr musikalisch ging es am Stand von Tristan Merg (7a) zu: Er hatte den Weg einer Sinfonie-Aufnahme ins Radio verfolgt. „Ich spiele selbst Klarinette und von daher hat mich das Thema gereizt“, sagte Tristan. Sein Lehrer habe einen Besuch beim WDR in Köln vermittelt. So konnte der Schüler hautnah eine Probe des Sinfonieorchesters miterleben und bekam Einblick in die umfangreiche Technik eines Tonstudios. Auf großflächigen Plakaten erklärte er den Zusammenschnitt der besten Stellen zu einer Aufnahme. Das Thema Akustik demonstrierte er anhand schallschluckender Elemente für modernes Bauen.
Große Mühe hatten sich auch Nina Schrodkamp und Greta Gartmann (beide 6a) gegeben: Sie erlernten einen Teil der Gebärdensprache und drehten dazu drei beeindruckende Videos. „Wir zeigen einen Gruß, stellen uns vor und versuchen, mit einem Gehörlosen ein Gespräch zu führen“, sagten die beiden Schülerinnen. Für sie ist es wichtig, dass jeder zumindest über diesen Grundwortschatz zur besseren Kommunikation mit Gehörlosen verfügt. Lisa Imkamp (7b) war in den Mythos der Einhörner eingetaucht und hatte extra fünf Exemplare aus Knetmasse in glitzerndem Weiß und mit pinkfarbener Mähne gebastelt. „So stellen sich nämlich die meisten Menschen Einhörner vor“, erklärte sie.