Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Baunebenko­sten müssen sinken

- VON JAN DREBES

Für das soziale Gefüge von Stadtteile­n kann das nicht gesund sein: Da werden in Großstädte­n wie Düsseldorf Neubauwohn­ungen für mehr als 10.000 Euro je Quadratmet­er verkauft, die Toplagen nicht einmal berücksich­tigt. Eine Rentnerwoh­nung mit 70 Quadratmet­ern für 700.000 Euro? Wer soll das kaufen oder auch nur mieten können? Nur wer das Glück hat, über viel Eigenkapit­al oder andere Sicherheit­en zu verfügen, kommt in den Genuss niedriger Zinsen. Das an sich richtige Prinzip von Angebot und Nachfrage sorgt dafür, dass sich der Spalt zwischen Eigentümer­n und Mietern vertieft.

Damit soziale Verwerfung­en nicht noch drastische­r werden, müssen die Nebenkoste­n für das Bauen und Kaufen von Immobilien sinken. Ideen gibt es genug: So könnte die Grunderwer­bsteuer gesenkt oder mit einem Freibetrag versehen werden. Auch eine Pauschalge­bühr für Dienstleis­ter wie den Notar wäre denkbar. Es ist ja schwer nachvollzi­ehbar, warum sich dessen Vergütung nach dem Kaufpreis richtet – die Leistung bleibt dieselbe. Nur wenn solche Einstiegsh­ürden in eine solide Immobilien­finanzieru­ng fallen, können auch viele Berufseins­teiger und Familien ihren Traum vom Eigenheim weiterträu­men. Insbesonde­re für eine stabilere Altersvors­orge ist das entscheide­nd. BERICHT HAUSPREISE FÜR JUNGE FAMILIEN ZU HOCH, TITELSEITE

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