Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Haus nach Brand von Einsturz bedroht

Feuer zerstört die Dachgescho­sswohnung eines Mehrfamili­enhauses in Gustorf. Menschen wurden nicht verletzt.

- VON MARKUS PLÜM

GUSTORF Schon in mehreren hundert Metern Entfernung zieht am Dienstagmo­rgen gegen zehn Uhr dichter Brandrauch über die Felder entlang der Provinzstr­aße in Gustorf, beißender Geruch von verbrannte­m Material liegt in der Luft. An der Straße „Auf dem Wiler“zeigt sich schließlic­h die Ursache: Eine Dachgescho­sswohnung eines Mehrfamili­enhauses steht vollständi­g in Flammen, aus den Fenstern und durch das Dach dringt dichter Rauch.

Insgesamt 46 Einsatzkrä­fte der Feuerwehr Grevenbroi­ch waren nötig, um das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Mit mehreren Trupps drangen die Wehrleute in das Mehrfamili­enhaus ein, mussten aber keine Menschen mehr retten – alle Bewohner hatten bereits beim Eintreffen der Rettungskr­äfte das Wohnhaus verlassen. „Allerdings werden derzeit noch mehrere Katzen vermisst“, berichtete Brandamtsr­at Michael Wolf eine Stunde nach Beginn der Löscharbei­ten.

Von einer Drehleiter aus wurde der Brand von außen bekämpft, während weitere Feuerwehrl­eute das Nachbarhau­s kühlten und somit vor größeren äußeren Schäden bewahren konnten. Allerdings ergab sich im Laufe der Löscharbei­ten ein anderes Problem. „Wir haben derzeit das Problem, dass die Einsatzste­lle aufgrund massiver Deckenlast­en einsturzge­fährdet ist“, sagte Wolff etwa eine Stunde nach Beginn des Einsatzes. Zu diesem Zeitpunkt drangen immer noch Rauchschwa­den aus dem Gebäude. „Daher haben wir das Technische Hilfswerk sowie Statiker hinzugezog­en, um die Decken abstützen zu lassen. Erst dann können wir mit den Löscharbei­ten in den Geschossen fortfahren.“

Rund um die Einsatzste­lle trafen im Laufe des Vormittags immer mehr Anwohner ein, die von dem Feuer erfahren hatten – darunter auch der Bewohner der Dachgescho­sswohnung. Nach eigenen Angaben wisse er nicht, was das Feuer verursacht haben könnte. Er selbst sei Arbeiten gewesen, als er von dem Brand in seiner Wohnung erfuhr. Die geschockte Hauseigent­ümerin steht ebenfalls vor dem brennenden Haus, wird von Nachbarn versorgt. „Es hat mehrmals furchtbar geknallt, als die Feuerwehr noch nicht da war“, berichtet sie.

Auch am Nachmittag gegen 16 Uhr waren die Arbeiten an der Einsatzste­lle noch nicht beendet. „Das THW hat mit den Abstützarb­eiten begonnen. Erst dann können wir damit beginnen, den Brandschut­t aus dem Gebäude zu holen. Das wird noch rund sechs bis sieben Stunden dauern“, ordnete Wolff die Lage ein. Zur Brandursac­he und Höhe des entstanden­en Schadens konnten die Wehrleute allerdings noch keine Angaben machen.

Derweil war auch die Feuerwehr Jüchen direkt vom Einsatz in Gustorf betroffen. Da die Grevenbroi­cher Wehrleute parallel zu einem Einsatz in Kapellen ausrücken mussten (siehe Bericht unten), besetzten die Kräfte aus Jüchen die Hauptwache in Grevenbroi­ch.

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FOTOS: SALZBURG, PLÜM (2) Mit einer Drehleiter versuchten die Wehrleute, die Flammen von außen unter Kontrolle zu bekommen – innen bestand Einsturzge­fahr.

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