Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Ineos-Zentrale soll im Winter fertig sein
Gestern wurde mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und rund 120 Gästen an der B 9 Richtfest gefeiert.
DORMAGEN Die Mitarbeiter diskutierten beim Rundgang schon über die Aussicht an ihrem künftigen Arbeitsplatz. Blick in den Innenhof, Blick auf den Rhein – oder doch eher aufs Betriebsgelände von Ineos: Wo liegt wohl demnächst mein Büro? Das war die Frage, die einige Beschäftigte des Petrochemieunternehmens gestern Morgen beim Gedanken an die Zukunft bewegte, als an der neuen Verwaltungszentrale Richtfest gefeiert wurde. 450 Männer und Frauen aus dem nicht-produzierenden Bereich werden nach der Fertigstellung im Winter (voraussichtlich spätestens im Februar 2018) in dem markanten Bau in Form des „O“aus dem Firmennamen Ineos tätig sein, an der Bundesstraße 9 direkt an der Stadtgrenze Köln/Dormagen. Und sie werden nicht bloß auf Wände schauen müssen. Denn das Konzept von Architekt Jürgen Gendriesch (StructureLab GmbH Düsseldorf) sieht viel Transparenz und eine Rundumverglasung vor.
Doch nicht nur die schöne Aussicht soll zum Wohlbefinden der Mitarbeiter beitragen, sondern auch die Aufteilung, die sowohl offene Kommunikation erleichtert, als auch Rückzugs- und Ruhemöglichkeiten beinhaltet. Sogar ein Fitnessangebot sei eingeplant, um der „Work-Life-Balance“der Belegschaft, dem Bemühen also, Arbeit und Freizeit in Einklang zu bringen, zu dienen, erklärte Ineos-Geschäftsführer Patrick Giefers den rund 120 Gästen im Veranstaltungs- zelt. Dass dem Unternehmen die Gesundheitsförderung seiner Mitarbeiter wichtig ist, fand ausdrücklichen den Beifall von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, der ebenfalls zum Richtfest eingeladen worden war. „Die Belegschaften werden älter, da wird es immer wichtiger, den Erhalt der Gesundheit der Beschäftigten bei den Planungen neuer Gebäude mit einzubeziehen“, sagte Gröhe. So ließen sich krankheitsbedingte Fehlzeiten reduzieren, eine „Win-win-Situation“für Unternehmen und Mitarbeiter. Und auch das habe mit Gesundheit zu tun, fügte der Minister hinzu: „Wenn sich die Belegschaft keine Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen muss.“Die neue Verwaltungszentrale jedenfalls wertete Gröhe wie Giefers als eindeutiges Bekenntnis zum Standort, an dem Ineos im kommenden September seit 60 Jahren beheimatet sein wird. Giefers erwähnte in diesem Zusammenhang auch weitere geplante Investitionen – in eine neue Tankerbrücke, einen neuen Versorgungstunnel zwischen West- und Ostwerk und ein neues Kraftwerk. Das „Gesamtpaket“bezifferte der Ineos-Geschäftsführer auf ein Volumen von 211 Millionen Euro.
Unter den Gästen, die sich gestern angeführt von einem Akkordeonspieler einen Eindruck von dem dreigeschossigen Neubau, dessen Innenleben und dem Baufortschritt verschaffen konnten, waren neben Gesundheitsminister Gröhe auch der Landrat des Rhein-Kreises Neuss, Hans-Jürgen Petrauschke, und Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld, der den neuen städtischen Wirtschaftsförderer Michael Bison dabei hatte. Der neue Chempark-Leiter Lars Friedrich und Jobst Wierich, Leiter Politik und Bürgerdialog des Chemparks Dormagen, informierten sich ebenfalls.