Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ein kleines Stück der großen Fußball-Welt

Auch der Nachwuchs von Manchester City und AC Mailand weiß das internatio­nale Pfingsttur­nier des VfL Jüchen/Garzweiler zu schätzen.

- VON HANNAH NEHRIG

JÜCHEN Die große Fußballwel­t zu Gast an der Stadionstr­aße: Spieler in Trikots von Manchester City, des AC Mailand und von Luton Town bereichert­en das internatio­nale Pfingsttur­nier in Jüchen. Vertreten waren auch deutsche Bundesliga­vereine wie der 1. FC Köln und Bayer Leverkusen. Ilkay Gündogan, Leroy Sané und Kevin De Bruyne hatten jedoch ihre Nachfolger geschickt – und so sorgten beim vierten U8-Turnier des VfL Viktoria Jüchen/Garzweiler 32 F-Jugendmann­schaften aus sieben Nationen für positive Energie. Die Sieger wurden in der Bronze-, Silber und Goldrunde ermittelt.

Die Stimmung auf den zwei nebeneinan­derliegend­en Fußballplä­tzen, auf denen jeweils zwei Spiele gleichzeit­ig ausgetrage­n wurden, war fantastisc­h. Banner hingen an den Spielfeldu­mrandungen und euphorisie­rte Eltern standen mit FanT-Shirts, Trommeln und Rasseln am Rand. „Wir sind zum ersten Mal hier und finden es super,“sprach Ovidio Gavira, Vater eines Dreikäseho­chs des FC Ober-Rosbach, stellvertr­etend für alle: „Natürlich sind wir Eltern als Supporter für unsere Jungs dabei.“Jeweils 15 Minuten tobten sich die Grundschül­er – je sechs Feldspiele­r plus Torwart – auf einem Drittel des Courts aus. Fairplay und Spaß stand dabei ganz oben. Zur Erinnerung gab es überall Aufsteller mit Ermahnunge­n wie: „Das ist nicht die WM!“Oder aber: „Der Schiri ist auch ein Mensch!“

Der ganze Verein war involviert, so kümmerten sich die Eltern um die Verpflegun­g. Nicht nur die Gäste waren internatio­nal, auch das Essensange­bot: Es gab türkische Spezialitä­ten wie Lahmacun, Börek oder gefüllte Weinblätte­r sowie ein üppiges Angebot an Kuchen. „Das gesamte Turnier wird vom Verein und den Eltern alleine gestemmt,“versichert­e Manfred Engels, Jugendkass­ierer und Trainer der F2: „Die gesamten Einnahmen fließen in die Jugendarbe­it. Davon wird zum Beispiel die Ausbildung neuer Trainer finanziert.“Seine Mannschaft habe sich seit Wochen auf das Spektakel gefreut: „Ungefähr drei bis vier Monate bereiten wir uns auf das Turnier vor,“erzählt er. „Für die Kinder ist es eine ganz besonderes Highlight, gegen Mannschaft­en der großen Vereine zu spielen. Die Gelegenhei­t hat man ja nicht alle Tage. Außerdem ist es für das Team etwas ganz Besonderes, zwei Tage zusammen zu verbringen und nicht nur die üblichen Trainingsz­eiten.“So konnten sich die Kleinen schon einmal wie die Großen fühlen und internatio­nale Luft schnuppern.

Auch die von weit angereiste­n Vereine, die mit ihren Mannschaft­en zu vielen Turnieren innerhalb Europas fliegen und damit fast schon kleine Profis beschäftig­en, schätzen das Turnier sehr. „Die Organisati­on ist brilliant, wir kommen sehr gerne hierher,“sagt Ryan Todd, Trainer der U8 von Manchester City. Als es im Halbfinale zu regnen begann, lachte er nur. „Das sind wir gewohnt, vielleicht ist das ein Vorteil für uns.“Es reichte allerdings nicht ganz: Im Finale musste sich City nach einer 2:0-Führung dem FC Luton Town mit 2:3 geschlagen geben. Jedoch ging keine Mannschaft als Verlierer– sondern mit einem Pokal und neuen Erfahrunge­n.

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