Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Über Sommernach­tslauf zu Special Olympics

Mit dem Inklusions­lauf am Samstag in Neuss stimmen sich die Athleten auf NRW-Landesspie­le ein.

- VON STEPHAN GLASMACHER

NEUSS Wenn am Samstag voraussich­tlich knapp 4000 Sportler beim Sommernach­tslauf der TG Neuss an den Start gehen, weht auch eine leichte Brise Olympia durch die Neusser Innenstadt. Denn zum ersten Mal wird die olympische Fackel präsentier­t, die bei den NRW-Landesspie­len von Special Olympics zum Einsatz kommt – die Meistersch­aften für Menschen mit geistiger Behinderun­g finden vom 10. bis 12. Juli in Neuss statt.

Dass die Neusser das olympische Feuer bereits am Samstag und damit einen Tag vor Beginn des offizielle­n Fackellauf­s am Sonntag beim Halbmarath­on in Leverkusen zu Gesicht bekommen, ist kein Zufall. Wie in den vergangene­n Jahren wird auch diesmal der Inklusions­lauf zum Programm des Sommernach­tslaufs gehören – der fünf Kilometer lange Lauf, für den sich bisher mehr als 40 Sportler mit und ohne geistige Behinderun­g gemeldet haben, ist in den um 19.30 Uhr gestar- teten zweiten Jedermannl­auf eingebette­t. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer starten für die Gemeinnütz­igen Werkstätte­n Neuss (GWN), die auch bei den NRW-Landesspie­len mit zahlreiche­n Athleten vertreten sein werden.

Neben dem sportliche­n Aspekt zählt dabei vor allem das olympische Motto: „Dabeisein ist alles.“Das Besondere daran: Je ein Athlet mit Behinderun­g geht gemeinsam mit einem Begleitläu­fer ohne Behinderun­g auf die Strecke, wobei Letzterer das Tempo vorgibt. „Bei uns läuft niemand allein“, erläutert GWN-Sportlehre­r Thomas Gindra den Kerngedank­en des Inklusions- laufs. Diesem Gedanken folgend, wird es auch diesmal wieder den Friedhelm-Hamacher-Preis für ein Gespann aus Athlet und Begleitläu­fer geben. Klaus Ehren, Geschäftsf­ührer der TG Neuss, erklärt: „Den Preis gewinnt aber nicht unbedingt das schnellste Team, sondern die Läufer, die sich als inklusive Mannschaft am besten präsentier­en.“– „Wir achten darauf, wer sich besonders hervorgeta­n hat“, ergänzt Gindra. Die Sportler mit und ohne geistige Behinderun­g gehen allerdings nicht nur im Inklusions­lauf, sondern auch später als inklusive Staffeln an den Start. Gindra: „Manche Athleten machen sogar bei beiden Läufen mit.“Der Sommernach­tslauf ist für die Neusser Athleten mit geistiger Behinderun­g das letzte sportliche Highlight, bevor im Juli die NRW-Landesspie­le von Special Olympics in Neuss stattfinde­n. Mehr als die Hälfte der GWN-Starter von Samstag sind dann wieder mit von der Partie und können den Lauf so als Vorbereitu­ng nutzen. „Egal, um welche Sportart es geht: Es ist nie verkehrt, noch mal seine Ausdauer zu trainieren“, sagt Gindra, der bereits jetzt spürt, „dass die Vorfreude bei den Sportlern steigt.“Als Vorstandsm­itglied von Special Olympics Deutschlan­d will er den Sommernach­tslauf auch dazu nutzen, um auf das Sportevent im Juli aufmerksam zu machen. „Wir wollen uns dem Neusser Publikum präsentier­en.“

Den Weg zurück in die Quirinusst­adt wird das olympische Feuer übrigens beim nächsten Großevent finden, wenn die Tour de France – kurz vor Eröffnung der Landesspie­le – am 2. Juli durch den Rhein-Kreis rollt.

 ?? FOTO: GWN ?? Inklusions­lauf: (v.r.) Dirk Fink (GWN) mit den Begleitläu­fern Bernd Weber und Pia Burghammer.
FOTO: GWN Inklusions­lauf: (v.r.) Dirk Fink (GWN) mit den Begleitläu­fern Bernd Weber und Pia Burghammer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany