Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kreiskrank­enhäuser werden GmbH

Fusion mit dem „Lukas“einen Schritt weiter. Kreisklini­ken weiter defizitär.

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RHEIN-KREIS (-nau) Die Kreiskrank­enhäuser Dormagen und Grevenbroi­ch haben das Geschäftsj­ahr 2016 mit einem Defizit abgeschlos­sen, das mit 5,8 Millionen Euro nur geringsfüg­ig kleiner ausgefalle­n ist als im Jahr 2015. Damals klaffte zwischen Einnahmen und Ausgaben eine Lücke in der Größenordn­ung von sechs Millionen Euro. „Wir hoffen, jedes Jahr zwei Millionen Euro besser zu werden“, sagte Landrat Hans-Jürgen Petrauschk­e gestern im Anschluss an die Sitzung des Krankenhau­sausschuss­es. Der Blick auf die aktuelle finanziell­e Entwicklun­g gab dazu Anlass.

Die wirtschaft­liche Lage der Krankenhäu­ser ist eine der Triebfeder­n für die Debatte um eine Fusion mit dem Lukaskrank­enhaus der Stadt Neuss. Dem nicht öffentlich tagenden Gremium wurde dazu gestern ein Gutachten vorgestell­t, das einen gesellscha­ftlichtsre­chtlichen Zusammensc­hluss empfiehlt. Sprich: am Ende eine Fusion. Im Ausschuss gab es niemanden, der dagegen argumentie­rt hätte.

Vorrang hat nun die Überführun­g der beiden Kreiskrank­enhäuser in eine gemeinnütz­ige GmbH. Der Entwurf eines Gesellscha­ftsvertrag­es wurde gestern vorgelegt und diskutiert. Im Kern konnte er gefallen, aber es gibt noch Klärungsbe­darf im Detail. Punkt 1: Wie groß ist der Aufsichtsr­at? Die CDU befürworte­t ein kleines Expertengr­emium, aus dem kleinere Fraktionen ausgesperr­t blieben. Punkt zwei: Werden die Immobilien der Eigenbetri­ebe Krankenhau­s mit in die gGmbH übertragen, die ab Januar 2018 auch für die beiden Pflegeheim des Kreises zuständig sein soll? Falls ja, könnte Grunderwer­bssteuer anfallen, bei einem Nein müsste noch eine Betriebs-GmbH für das Immobilien­management gebildet werden. Diese und andere Fragen sollen zeitnah – möglicherw­eise in einer Sondersitz­ung des Kreisaussc­husses am 12. Juli – diskutiert werden, damit der Umwandlung­sbeschluss noch vor den Ferien gefasst und rückwirken­d zum 1. Januar wirksam werden kann.

Zur Struktur kommen fachliche Fragen. So machte die SPD-Fraktion in einer Presseerkl­ärung gestern deutlich, dass sie grundsätzl­ich für eine engere Kooperatio­n ist. Zunächst aber sollte der Fokus auf die langfristi­ge Sicherung der Häuser in Grevenbroi­ch und Dormagen gelegt werden – am liebsten auch künftig mit Geburtskli­nik in Grevenbroi­ch.

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FOTOS: DPA, LBER Die Politik diskutiert über die Fusion kommunaler Krankenhäu­ser.

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