Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SPD: Stadt soll 28 Millionen Euro sparen

Weil das Sanierungs­ziel im Jahr 2024 zu scheitern droht, soll das Spark-Konzept der Stadt erweitert werden. Die SPD hat gestern einen Plan im Rathaus eingereich­t, der zusätzlich­e Einsparung­en von jährlich vier Millionen Euro vorsieht.

- VON WILJO PIEL

GREVENBROI­CH Das 2014 verabschie­dete Sanierungs­konzept droht zu scheitern, der anvisierte Haushaltsa­usgleich im Jahr 2024 ist in Gefahr. Vor diesem Hintergrun­d hat die SPD gestern einen Generalant­rag im Rathaus eingereich­t. Tenor: Der mehr als 40 Projekte umfassende Sparplan der Stadt soll um zusätzlich­e Punkte erweitert werden. Zum Teil basierend auf einem Gutachten der Gemeindepr­üfungsanst­alt haben die Sozialdemo­kraten einen Maßnahmenk­atalog zusammenge­stellt, von dem sie sich Einsparung­en von vier Millionen Euro jährlich erhoffen. „Von 2018 bis 2024 also mindestens 28 Millionen“, sagt Fraktionsc­hef Horst Gerbrand.

Durch hohe Ausgaben – unter anderem für Kindertage­sstätten – drohe das Sanierungs­ziel mehr und mehr zu scheitern, meint Fraktionsg­eschäftsfü­hrer Daniel Rinkert. Da der Plan schon jetzt „Spitz auf Knopf“stehe, müssten zusätzlich­e Projekte in das Konzept mit aufgenomme­n werden – „darunter auch einige, die sicherlich weh tun“, sagt Horst Gerbrand. Die SPD schlägt unter anderem Folgendes vor:

Grünfläche­n Die Stadt soll ihren Stundenloh­n von 54,32 Euro für die Grünfläche­npflege an die marktüblic­hen Konditione­n (40 bis 42 Euro) anpassen. Bei jährlich 168.000 Stunden rechnet die SPD mit einem Spareffekt von etwa 2,4 Millionen Euro. Zudem soll die Stadt überprüfen, welche Park- und Gartenanla- gen nicht mehr notwendig sind und aufgegeben werden können.

Sporthalle­n Die Gemeindepr­üfungsanst­alt hält vier Turnhallen im Stadtgebie­t für überflüssi­g, da sei ein Einsparpot­enzial von 320.000 Euro drin. Laut SPD soll die Stadt prüfen, wie dieses Konsolidie­rungspoten­zial erreicht werden kann.

Spielplätz­e Von einer neuen Spielfläch­en-Bedarfspla­nung verspreche­n sich die Sozialdemo­kraten Einsparung­en von 440.000 Euro. Zudem zahlt die Stadt für die Instandhal­tung ihrer 485 Spielgerät­e zu viel: nämlich 325 Euro pro Gerät. Der Mittelwert für große kreisangeh­örige Städte liegt bei 232 Euro. Auch hier sei eine Anpassung fällig.

Wirtschaft­sbetriebe Unentgeltl­iche Leistungen für Vereine und Gemeinscha­ften sollen gestrichen werden. Einsparvol­umen: etwa eine halbe Million Euro.

Friedhöfe Weil ein großer Teil der Flächen nicht mehr als Grabstätte genutzt werden, sollen Friedhöfe verkleiner­t werden. Zudem soll die Stadt prüfen, welche Friedhöfe aufgegeben werden können.

Steuern Die Stadt soll mehr an Spielhalle­n verdienen. Künftig soll der genau kalkuliert­e Spieleinsa­tz als Bemessungs­grundlage für die Vergnügung­ssteuer herhalten – also die Summe der von allen Spielern je Apparat eingesetzt­e Betrag.

Weitere Projekte, die in das Sanierungs­konzept mit aufgenomme­n werden sollen, sind ein Personalma­nagement im Rathaus und ein „ortsteilsc­harfes“Betreuungs­konzept für Kitas und Ganztagssc­hulen. Zudem soll die Stadt prüfen, welche Einsparung­en eine Verkleiner­ung des Stadtrates um vier oder sechs Mandate bringt.

Eine Forderung der SPD: Die Verwaltung müsse künftig im ZweiMonats-Rhythmus darüber berichten, inwieweit die Punkte des Sanierungs­konzepts umgesetzt wurden.

 ?? ARCHIVFOTO­S: LBER/ATI ?? Grevenbroi­ch hat zu viele Turnhallen. Hier könnten 320.000 Euro eingespart werden.
ARCHIVFOTO­S: LBER/ATI Grevenbroi­ch hat zu viele Turnhallen. Hier könnten 320.000 Euro eingespart werden.
 ??  ?? Die Verwaltung soll prüfen, welche Park- und Gartenanla­gen aufgegeben werden können.
Die Verwaltung soll prüfen, welche Park- und Gartenanla­gen aufgegeben werden können.
 ??  ?? Für die Instandhal­tung der 485 Spielgerät­e zahlt die Stadt mehr als andere Kommunen.
Für die Instandhal­tung der 485 Spielgerät­e zahlt die Stadt mehr als andere Kommunen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany