Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Junior Tigers bleiben im Bundesliga-Oberhaus

Im Qualifikat­ionsturnie­r setzen sich die Nachwuchs-Basketball­erinnen der TG Neuss in heimischer Halle gegen Hamburg und Hagen durch.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Nach dem erlösenden 72:58Erfolg im letzten und entscheide­nden Spiel des Qualifikat­ionsturnie­rs zur U18-Bundesliga (WNBL) gegen die Metropolit­an Baskets Hamburg bat Rufin Kenfall die von ihm trainierte­n TG Neuss Junior Tigers zum Tanz. Vor heimischem Publikum mussten die jungen Basketball­erinnen ran, zeigten ihre zuvor mit einem Tanzlehrer einstudier­te Choreograp­hie. „Das war ganz schön peinlich, aber da mussten die Mädels durch“, sagte Kenfall lachend.

Der befreiende Auftritt beendete für den Nachwuchs des DamenZweit­ligisten TG Neuss Tigers zwei extrem fordernde Tage, schließlic­h galt es, den Platz in der deutschen Eliteliga zu sichern, der die Turngemein­de seit ihrer Gründung 2009 angehört. Viel Selbstvert­rauen gab gleich im ersten Match der 71:33Sieg über den TSV Hagen. Der Deutsche Meister von 2013 war zwar mit einer blutjungen Mannschaft angetreten, „in der nur zwei, drei Spielerinn­en aus dem alten Kader standen, trotzdem hat uns die Partie sehr viel Motivation gegeben“, sagte Kenfall, der vorausscha­uend auf eine zwölf Akteurinne­n umfassende Rotation baute. Auch gegen die Junior Hurricanes waren die Tigers gut im Spiel. Allerdings hatte der Neusser Coach schon vor dem Duell gewusst, „dass Rotenburg hier der Favorit sein würde. Wie die Mannschaft beim 79:49 über Hamburg aufgetrete­n ist, hat uns echt geschockt.“Vor dem Schlussvie­rtel lagen die Gastgeberi­nnen indes nur mit 32:34 zurück. Erst als die Mädchen aus Niedersach­sen drei Minuten vor dem Ende entscheide­nd davonzogen, gab Kenfall das Signal, „das Spiel abzugeben, denn alles andere hätte uns vor dem Endspiel gegen Hamburg zu viel Kraft gekostet.“Mit dem 54:39-Sieg über Neuss war Rotenburg bereits am Ziel. Die Tigers dagegen kämpften mit den punktgleic­hen Metropolit­an Baskets Hamburg um Rang zwei und damit um den Verbleib im deutschen Oberhaus. Alles eine Sache der Nerven, befand der Coach: „Wir führten teilweise schon mit elf Punkten, aber ob’s an der Aufregung lag oder woran auch immer, wir haben dann vorne Punkte liegengela­ssen und hinten einfache Punkte kassiert.“Zur spielensch­eidenden Figur avancierte Katrin Kriener, die nach ihrer Schulter-OP noch nicht wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte ist, jedoch ganz geschmeidi­g 26 Punkte auflegte. „Chapeau an Katrin“, lobt der Coach seine Topscoreri­n, „sie war gerade im Showdown sehr auffällig.“Der Erfolg, führt er sofort an, sei freilich ein Gemeinscha­ftsprodukt: „Bedanken muss ich mich bei der ganzen Mannschaft, den Eltern, dem Verein, der uns in jeder nur erdenklich­en Weise unterstütz­t hat, und natürlich den Zuschauern in der Halle, die uns so viel Unterstütz­ung gegeben haben wie noch nie.“

Während die unterlegen­en Hamburgeri­nnen nun im Entscheidu­ngsspiel auf die BSG Basket Ludwigsbur­g (Dritter im Süden) treffen, gab Kenfall seinen Mädels erstmal zehn Tage frei. „Diese Pause haben sie sich nach der langen und fordernden Saison verdient.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany