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Durant krönt seine Basketball-Karriere mit dem NBA-Titel
OAKLAND/DÜSSELDORF Als Achtjähriger gab Basketball-Star Kevin Durant seiner Mutter Wanda ein großes Versprechen: Eines Tages werde er die NBA gewinnen. In der Nacht auf Dienstag hielt er Wort. Im fünften Spiel der Finalserie gegen die Cleveland Cavaliers vor heimischem Publikum in Oakland avancierte der Olympiasieger mit 39 Zählern einmal mehr zum erfolgreichsten Werfer der Golden State Warriors und trug so erheblich zum 129:120 (71:60)-Erfolg bei, gleichbe- deutend mit dem 4:1-Gesamtstand und dem zweiten Warriors-Titel binnen drei Jahren.
Ein Schnitt von 35,2 Punkten in der Finalserie reichte dem Flügelspieler nicht nur zur Meisterschaft, sondern auch für die Auszeichnung als wertvollster Einzelakteur. Neben ihm glänzte auch die zweite Hälfte des gefürchtetsten Basketball-Duos der Welt, Stephen Curry, mit 34 Zählern und zehn Assists.
Durant arbeitete hart für seinen Traum, schaffte es tatsächlich in die nordamerikanische Profiliga und gehört dort seit Jahren zu den bes- ten Akteuren. Seine überragenden Einzelleistungen bei Oklahoma City Thunder führten in den vergangenen Spielzeiten allerdings nie zum erklärten Ziel. Am nächsten kam er der Krönung 2012, doch an den Miami Heat mit dem brillierenden LeBron James führte kein Weg vorbei. Im Sommer 2016 folgte der Wechsel zu den Golden State Warriors. Eine goldrichtige Entscheidung, wie sich nun zeigte.
„Ich bin so stolz auf dich, Sohn“, rief Wanda Durant ihrem Kevin nach dessen Coup zu, bevor sie ihn ausgiebig herzte. Der Sprössling be- tonte ihre langjährige Unterstützung: „Sie hat gesehen, wie ich als Kind an mir gearbeitet habe. Sie hat gesehen, wie ich nach Niederlagen nach Hause gekommen bin, wie mich das mitgenommen hat.“Gerade hatte sie gesehen, wie Kevin Durant das entscheidende Kapitel seiner Geschichte schrieb.
LeBron James, seit 2014 in Cleveland, blieb da nur die Erinnerung an seinen ersten NBA-Triumph, den er 2012 gegen Durant errungen hatte: „Die erste Meisterschaft zu gewinnen war für mich wie die Geburt des ersten Sohnes“, erklärte er. James überzeugte als bester Werfer der Begegnung mit 41 Punkten, eine Aufholjagd wie 2016 konnte er aber nicht einleiten. Damals drehte Cleveland gegen Golden State einen 1:3-Rückstand.
Durant gestand, dass der Erfolgsdruck auf ihm schwer lastete: „Ich konnte zwei Tage nicht schlafen, war besorgt und zittrig. Ich habe so viel Arbeit investiert und musste darauf vertrauen“, sagte er. Die Sorgen des viermaligen Liga-Topscorers lösten sich schlussendlich in Konfettiregen sowie einer anschließenden Bierdusche in der Kabine auf.