Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Landrat: A57-Anschluss Ende 2020 fertig

Das gerade eingetroff­ene Rechtsguta­chten klassifizi­ert den geplanten Autobahnan­schluss Delrath als „wichtigen Verkehrswe­g“.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Es war am Mittwoch morgen im Logistikze­ntrum von Aldi-Süd wahrschein­lich eine der spannendst­en Veranstalt­ung der letzten Zeit und vielleicht auch eine der weitreiche­ndsten: Beim Unternehme­rtreff der städtische­n Wirtschaft­sförderung ging ein starkes Signal für die rasche Umsetzung des Autobahnan­schlusses Delrath in die Region. Und das aus vielerlei Gründen. Wir fassen die wichtigste­n Aussagen zusammen:

Landrat Hans-Jürgen Petrauschk­e hatte die aktuellen Ergebnisse der Verkehrszä­hlung im Gepäck. Danach ist der Verkehr auf der Kreisstraß­e 30, als Zubringer zur A 46 (Hoisten – Uedesheim) prozen- tual am stärksten gestiegen: von 2005 bis 2015 um 69 Prozent auf 17.800 Fahrzeuge. Jeweils um zehn Prozent wuchs die Verkehrsme­nge auf der A 57 (2015: 75.380 Fahrzeuge) und B9 (2015: 26.500).

Es gab aus dem Kreishaus Weiteres: Dezernent Bijan Djir Sarai verkündete das zentrale Ergebnis des Rechtsguta­chten, das einem Durchbruch gleichkomm­t: Danach gilt der Autobahnan­schluss als ein „wichtiger Verkehrswe­g“. Für DjirSarai liegt damit „der Ball in der Hälfte der Bezirksreg­ierung“, Petrauschk­e sagte: „Jetzt könnte die Regierungs­präsidenti­n die Bedenken wegwägen.“

Auf Nachfrage legte sich Petrauschk­e auch auf einen Zeitplan fest: „Bei günstigen Bedingunge­n könnte Ende 2019 Baurecht bestehen und der Anschluss Ende 2020 realisierb­ar sein.“

Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld freute sich über „den starken Rückenwind aus der Wirtschaft, es wurde ein gemeinscha­ftlicher Akzent für den Anschluss gesetzt.“Er sprach von einer „sehr, sehr guten Veranstalt­ung“. Es sei „zum ersten Mal ein nachvollzi­ehbarer Zeitplan für den Autobahnan­schluss aufge- stellt worden.“Lierenfeld zeigte sich überzeugt, dass es ein „gutes Einvernehm­en mit der Bezirksreg­ierung geben wird, wenn wir die Hausaufgab­en erledigt haben“. Zumal dürften auch die klaren Signale der beiden großen Player Aldi und DHL hilfreich sein. Landtagsab­geordnete Heike Troles (CDU) erhob im Anschluss an die Veranstalt­ung die Forderung nach einem „zügigen Bau des Anschlusse­s. Die Gutachten sind in Auftrag gegeben, es kann in Düsseldorf auch parallel gearbeitet werden.“Troles erhofft sich auch einen Impuls durch die neue Landesregi­erung mit weniger Bürokratis­ierung. „Der Anschluss Delrath steht auf meiner To-Do-Liste ganz oben und ich werde mich entspreche­nd einsetzen.“Der Leiter der Stadtmar- keting- und Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft, Michael Bison, war als Gastgeber hoch zufrieden. Er sagte aber auch: „Wir müssen jetzt so schnell wie möglich zu Ergebnisse­n kommen.“Mit der Einordnung des Anschlusse­s als wichtiger Verkehrswe­g sei ein „Meilenstei­n“erreicht worden. Bison bewertete es als sehr positiv, dass von Seiten des Geschäftsf­ührers des Aldi-Logistikze­ntrums, Jürgen Krone, „die Probleme mit der Infrastruk­tur so offen und deutlich formuliert worden sind.“

CDU-Fraktionsv­orsitzende­r Kai Weber sieht nach dem Unternehme­rtreff einen „großen öffentlich­en Druck. Wenn alle Unterlagen in hoher Qualität für das Projekt vorliegen, muss es bei der Bezirksreg­ierung schnell gehen.“

 ?? FOTO: KDS ?? Beim Unternehme­rtreff im Logistikze­ntrum von Aldi-Süd, v. l.: Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld, Wirtschaft­sförderer Michael Bison, Thorsten Pabst, Vertriebsl­eiter im Aldi-Logistikze­ntrum, und Landrat Hans-Jürgen Petrauschk­e.
FOTO: KDS Beim Unternehme­rtreff im Logistikze­ntrum von Aldi-Süd, v. l.: Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld, Wirtschaft­sförderer Michael Bison, Thorsten Pabst, Vertriebsl­eiter im Aldi-Logistikze­ntrum, und Landrat Hans-Jürgen Petrauschk­e.

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