Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Prinz im Space Shuttle
Die Mission der Raumfähre „Discovery“, die am 17. Juni 1985 begann, sollte drei Kommunikationssatelliten ins All bringen. Darunter war auch der Flugkörper ARABSAT-A, der für eine saudi-arabische Organisation in eine Umlaufbahn transportiert werden sollte. Deshalb sollte zum ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt auch ein arabischer Astronaut mit an Bord gehen. Die Wahl fiel auf eines der hochrangigsten Mitglieder der saudiarabischen Königsfamilie. Prinz Sultan bin Salman bin Abdulaziz Al Saud ist einer der Söhne von Salman bin Abd al-Aziz, der seit 2015 als König SaudiArabien regiert. Sultan hatte in den USA Kommunikationswissenschaften und Luftfahrt studiert. Als Astronaut diente er der amerikanischen Raumfahrtorganisation Nasa nur für diese eine Mission. Zuvor hatte er sein Land unter anderem als Mitglied des Olympischen Komitees bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles repräsentiert. Sultan war nicht nur der erste Muslim und Araber im All, er war mit 28 Jahren auch der jüngste Raumfahrer, der jemals an Bord einer Mission des Space Shuttles ging. Die Mission dauerte sieben Tage und eine Stunde. Dann kehrte der erste Vertreter Saudi-Arabiens im All zurück zur Erde. Im Anschluss an seine kurze Laufbahn als Raumfahrer arbeitete er als Pilot, zunächst für die saudi-arabische Luftwaffe, später für eine zivile Fluglinie.