Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Der unverwüstliche Georg Philipp Telemann
Klassik Falls es jemand noch nicht mitgekriegt haben sollte: 2017 ist Telemann-Jahr. Vor 400 Jahren starb der Komponist in Hamburg, und wer ihn immer als Kleinmeister belächelte, der auf unerklärliche Weise zu höchsten Ämtern (Opernchef in Hamburg) gekommen war, der sollte sich eine neue CD anhören, die mit Vorurteilen aufräumt, die sich über Telemann gebildet haben. Angeblich sei er ein Schmalspurkreativer gewesen, der sich in vielen Sätteln beweisen musste, weil er in keinem einzigen richtig professionell saß. Und im Vergleich mit Bach sei er halt ein Zwerg gewesen, der gleichwohl lange Schatten geworfen habe.
Zunächst einmal muss man sagen: Telemann war ein großartiges Sammelbecken. Er verarbeitete Einflüsse aus Frankreich, Italien, Polen, aus Deutschland sowieso – und verarbeitete sie formal und melodisch höchst produktiv. Und er besaß Multitasking-Qualitäten, denn es gab viele Gattungen, in denen er sich tummelte. Die vorliegende CD bietet Konzerte für verschiedene Instrumente („Concerti per molti