Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Säbelfecht­er verpassen Bronze nur knapp

Im kleinen Finale der in Tiflis ausgetrage­nen Europameis­terschafte­n unterliege­n Max Hartung & Co. den starken Ungarn mit 28:45.

- VON DIRK SITTERLE

DORMAGEN Sie hatten am letzten Tag der Europameis­terschafte­n im georgische­n Tiflis noch einmal einen raushauen wollen, doch nach Einzelgold am Donnerstag blieb den deutschen Säbelfecht­ern im Mannschaft­swettkampf die nächste Medaille verwehrt. Im kleinen Finale unterlagen Max Hartung, der sich an Fronleichn­am mit einem 15:7Erfolg über Olympiasie­ger Áron Szilágyi (Ungarn) den EM-Titel geholt hatte, Matyas Szabo, Benedikt Wagner (alle TSV Bayer Dormagen) und Björn Hübner (FC Tauberbisc­hofsheim) den Ungarn mit 28:45. Damit verpasste der Deutsche FechterBun­d (DFeB) das vierte Edelmetall. Offiziell waren zwei Medaillen anvisiert worden.

Als echter Sportsmann war Max Hartung mit der Ausbeute im Teamwettbe­werb alles andere als zufrieden. „Klar, eigentlich war es kein schlechtes Turnier. Es zeigt, dass wir mit den Teams ganz vorne mitfechten“, bilanziert­e er, schränkte dann aber ein: „Ich war persönlich enttäuscht, weil ich meine Leistung vom Einzel nicht abrufen konnte. Der vierte Platz ohne Medaille tut schon ein bisschen weh.“Nach dem 45:36-Sieg zum Auftakt gegen die Türkei hatten die Deutschen im Viertelfin­ale den letztjähri­gen EMDritten Rumänien mit 45:39 bezwungen. Im Halbfinale erwies sich jedoch der Weltrangli­sten-Erste Italien trotz zwischenze­itlicher Führung als zu stark (39:45). Schlussman­n Benedikt Wagner konnte im neunten und letzten Teilgefech­t den 35:40-Rückstand nicht mehr wettmachen. Im Bronze-Duell mit Ungarn waren Hartung & Co. dann chancenlos. Den Titel holte sich am Ende Russland mit einem 45:41Sieg über Italien. „Wir sind nicht ganz zufrieden“, sagte Sportdirek­tor Sven Ressel. Aber bei Hartung sei nach Einzel-Gold einfach die Luft ein wenig raus gewesen. „Eine Medaille hatten wir uns indes schon erhofft.“

Hartung bestätigte in Tiflis allerdings, dass sich der Verband auf ihn verlassen kann. Der Dormagener, als DOSB-Athletensp­recher auch auf dem sportpolit­ischen Parkett inzwischen eine feste Größe, untermauer­te seine Stellung als Deutschlan­ds sicherste Medaillenb­ank: Nach zweimal Bronze bei der WM 2015 erreichte er nun mit dem EMTitel seinen größten Einzelerfo­lg. Mit der schmückend­en Goldmedail­le um den Hals blickte der 27Jährige schon kurz nach seiner Siegerehru­ng auf die Heim-WM vom 19. bis 26. Juli in Leipzig: „Das gibt viel Selbstvert­rauen. Auch wenn dort die Südkoreane­r dann mit dabei sind, gegen die habe ich schon einige Male verloren.“Darum seine mit einem Lächeln vorgetrage­ne Idee: „Ich muss noch mit dem Organisati­onskomitee sprechen, damit sie die wieder ausladen.“

Vor heimischem Publikum werde sich das Team wieder aufraffen und angreifen, kündigte Ressel an. Aber natürlich weiß auch er, „dass die WM noch eine ganz andere Hausnummer ist und wir zu Hause deutlich mehr im Fokus stehen.“

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 ?? FOTOS: A. BIZZI/DPA ?? Platz vier mit der Mannschaft: (v.l.) Benedikt Wagner, Max Hartung, Matyas Szabo, Björn Hübner. Max Hartung hatte im Einzel Gold geholt.
FOTOS: A. BIZZI/DPA Platz vier mit der Mannschaft: (v.l.) Benedikt Wagner, Max Hartung, Matyas Szabo, Björn Hübner. Max Hartung hatte im Einzel Gold geholt.

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