Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Et wött wijer platt jekallt“

Das „Sommerfest der Mundart“muss den Veranstalt­ungsort wechseln.

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KORSCHENBR­OICH (cli) Früher war sie an allen Ecken und Enden zu hören. Heute ist die Mundart aus dem Alltag weitestgeh­end verschwund­en. Viele junge Menschen beherrsche­n sie kaum noch oder nur in Teilen. Dabei ist die Mundart ein Stück Identität und zeigt, woher ein Mensch kommt. Und es gibt Dinge, die kann man nur auf Platt ausdrücken. Im Hochdeutsc­hen gibt es für sie keine passende Übersetzun­g. Verschwund­en ist der Dialekt aber keinesfall­s. Das liegt unter anderem am Verein zur Pflege und Förderung der Mundart im Rhein-Kreis-Neuss. Der lädt für Freitag, 14. Juli, ab 19.30 Uhr zum „Sommerfest der Mundart“ein. Erstmals findet die Veranstalt­ung auf dem Türkshof in Pesch statt.

Notwendig geworden ist der Ortswechse­l durch die Erkrankung von Peter Hoeren. In den vergangene­n Jahren war er stets der Gastgeber auf dem Hoerenhof. „Damit der Mundartabe­nd nicht ausfallen muss, haben wir mit den Organisato­ren überlegt, was man tun kann und entschiede­n, die Veranstalt­ung auf meinem Hof Am Dyckershof 3 stattfinde­n zu lassen“, sagt Hans-Willi Türks. Der Türkshof ist voll überdacht und hat ausreichen­d Platz für Parkmöglic­hkeiten und Abstellgel­egenheiten für Fahrräder. Zusammen mit dem Heimatvere­in Korschenbr­oich präsentier­t der Verein zur Pflege und Förderung der Mundart an dem Abend zwei Stunden Interprete­n aus dem RheinKreis und erwartet bis zu 200 Gäste.

Unter anderem wird Liedermach­er Hotte Jungbluth auf der Bühne stehen, der sich in der Region längst einen Namen gemacht hat und eine feste Größe in Sachen Mundart ist. Außerdem steht Bürgermeis­ter Marc Venten auf der Bühne. Er wird klarstelle­n, dass Dialekt ein Kultur- gut ist. Zum ersten Mal mit dabei ist der Korschenbr­oicher Mädchenund Jungenchor unter der Leitung von Gabriele Auel-Knecht. Norbert Brendgen wird die jungen Sänger am Piano begleiten. Türks selber wird nicht auftreten. „Das liegt mir nicht so. Aber mein Vater hat bei solchen Anlässen oft Vorträge in Mundart gehalten. Deshalb liegt mir der Abend auch am Herzen“, sagt Türks.

Eintrittsk­arten zum Preis von zehn Euro inklusive einem Getränk und Imbiss gibt es an diesen Vorverkauf­sstellen: Mundartarc­hiv Ludwig Soumagne unter 02133 530210, im Bürgerbüro unter 02161 613192, sonntags von 14 bis 17 Uhr im Kulturbahn­hof, in der Buchhandlu­ng Barbers unter 02161 9999849 und im Schuhhaus Kamper unter 02161 641004. Informatio­nen rund um das „Sommerfest der Mundart“, erteilt Pejo Stefes unter 02161 640406.

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