Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Johannes der Täufer
Am 24. Juni wird im christlichen Glauben der Johannistag gefeiert, das Fest der Geburt Johannes des Täufers (nicht zu verwechseln mit dem Evangelisten Johannes). Das Datum des Johannistags wird genau drei Monate nach Mariä Verkündigung und sechs Monate vor Weihnachten gefeiert, da Johannes nach dem Lukasevangelium sechs Monate älter als Jesus war.
Neben diesem Fest wird am 24. Juni alljährlich auch der längste Tag des Jahres – die Sommersonnenwende – gefeiert. Auch Bauernregeln wurden um den Johannistag formuliert wie beispielsweise: „Bis zu Johanni kann’s mal regnen, / danach kommt er ungelegen“. Zudem reifen und erblühen Johanniskraut und Johannisbeere um den Tag des 24. Juni, was zu ihrer Namensgebung beitrug.
Der Name Johannes bedeutet übersetzt „Gott ist gnädig“. Die christliche Kirche sieht in Johannes den letzten großen Propheten der biblischen Tradition und „Vorläufer“von Jesus. Johannes erfreute sich zahlreicher Anhänger, unter ihnen auch Jesus von Nazareth. Indem sich Jesus durch Johannes im Jordan taufen ließ, erkannte der Heiland die Botschaft des Täufers an. Johannes wiederum wurde beim Akt der Taufe die Göttlichkeit Jesu bewusst als „eine Stimme aus dem Himmel kam: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.“(Lukasevangelium 3, 22). Daraufhin sprach Johannes zu seinen Jüngern: „Seht, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt! Dieser ist’s, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewe
sen ist, denn er war eher als ich. „ (Johannesevangelium 1,36).
Auch auf der Kreidelithografie aus der Sammlung Feld-Haus – Museum für Populäre Druckgrafik, der Dependance des Clemens Sels Museums Neuss, ist der knabenhaft dargestellte Johannes mit Lamm und Kreuzstab im Oval dargestellt. Fest umschlungen und die Köpfen einander zugewandt, wird die enge Bindung zwischen Junge und Tier sichtbar. Das Lamm, das aus dem Bild heraus den Betrachter anblickt, ist stellvertretend für Jesu zu sehen.
Das Leben des Heiligen Johannes wurde noch zu Lebzeiten Jesu durch eine Hinrichtung beendet. In den Evangelien wird berichtet, dass Johannes der Täufer die zweite Heirat Königs Herodes Antipas öffentlich anprangerte, weshalb dieser Johannes ins Gefängnis sperren lies. Salome, die Tochter von Herodes Frau, erbat sich bei Herodes den Kopf des Täufers als Belohnung für einen Tanz. Der darauf folgenden Enthauptung des heiligen Johannes des Täufers wird alljährlich am 29. August gedacht.