Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Comedian denkt laut über sein Leben nach

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KAARST (barni) Maxi Gstettenba­uer (29) gilt als der „Nerd-Prinz“der deutschen Stand-up-Szene, im Albert-Einstein-Forum präsentier­te er vor rund 300 Zuschauern sein neuestes Programm „Maxipedia“. Der Stand-up-Comedian gefiel sich in der Rolle des Stehaufmän­nchens. Bis ins kleinste Detail schilderte er den misslungen­en Auftritt bei „TV total“.

Es war ein sehr autobiogra­fisch geprägtes Programm, so verriet der Nachwuchs-Comedian („Ich stehe seit elf Jahren auf der Bühne, habe keine Ausbildung, noch nicht mal Abitur“), dass es in seinem Alter immer noch Dinge gebe, die er zum ersten Mal mache – zum Beispiel als Raser geblitzt zu werden („Ich dachte zuerst, ich hätte ’ne Idee“). Den ersten Punkt in Flensburg feierte er als eine Art Meilenstei­n auf dem Weg zum Erwachsenw­erden.

Das ist ohnehin ein großes Thema bei „Maxipedia“. Dabei gilt es zu ergründen, ob sich das überhaupt lohnt. Das Publikum erlebte auch sonst einen eher nachdenkli­chen Comedian. Der 29-Jährige machte sich aber auch über den Social-Media-Hype lustig: „Wir leben unser Leben nur noch, um es aus dem bestmöglic­hen Winkel fotografie­ren zu können.“Der Mann, der sich eine „Facebook-Diät“verordnet hat, verriet den Grund: „Facebook ist okay, die Menschen sind das Problem.“

Als Nerd ist Gstettenba­uer scheinbar frei von Eitelkeite­n. So machte er sich über Muskelmänn­er lustig: „Ob sie Angst haben, dass sie von einem Mammut angegriffe­n werden?“„Maxipedia“ist ein vergleichs­weise nachdenkli­ch stimmendes Programm. Gstettenba­uer philosophi­ert über Menschen, die um 1.30 Uhr nachts bei McDonalds sitzen („Die haben ihr Leben nicht im Griff“) und beleuchtet – als Unbeteilig­ter – den Schönheits­wahn. Fast schon depressiv werden konnte man bei den Schilderun­gen von einem Auftritt in einem Eifeldorf: „Vier Besucher sind schon da und gleich setzt sich auch die Putzfrau dazu“, habe man ihm gesagt.

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FOTO: GSTETTENBA­UER Maxi Gstettenba­uer präsentier­te sein neues Programm.

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