Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zehn-Punkte-Programm für Europa

IHK-Hauptgesch­äftsführer Jürgen Steinmetz stellte auf Vollversam­mlung eine Reihe von Aktionen und Projekten vor, die gezielt Europa in den Blick nehmen.

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NEUSS (NGZ) In der jüngsten Sitzung der Vollversam­mlung der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Mittlerer Niederrhei­n hat Hauptgesch­äftsführer Jürgen Steinmetz ein Zehn-Punkte-Programm „Europa“vorgestell­t. „Die Finanz- und Schuldenkr­ise ist noch nicht überwunden, Großbritan­nien hat seinen Austritt aus der EU erklärt, und in vielen Staaten erhalten populistis­che und europafein­dliche Parteien regen Zulauf – dabei ist die Europäisch­e Union das Fundament für Frieden und Wohlstand in Europa und damit auch für unsere Region existenzie­ll“, erklärte Steinmetz.

Der gemeinsame Markt ohne Binnengren­zen, der den freien Verkehr von Waren, Personen, Dienstleis­tungen und Kapital ermögliche, sei insbesonde­re für die Wirtschaft am Niederrhei­n mit ihrer hohen Exportquot­e von großer Bedeutung. „Die Vorteile und Errungensc­haften der Europäisch­en Union wollen wir den Mitgliedsu­nternehmen und der Öffentlich­keit vor Augen führen – ohne dabei berechtigt­e Kritik und den Reformbeda­rf der EU zu ignorieren“, sagte Steinmetz und stellte eine Reihe von Aktionen und Pro- jekten vor. So sollen europapoli­tische Fragestell­ungen – etwa die Zukunft der Währungsun­ion – im Rahmen von Veranstalt­ungen und in den Medien der IHK intensiver als bisher thematisie­rt werden. „Außerdem wollen wir den Austausch zwischen hiesigen Unternehme­rn auf der einen und Mitglieder­n des Europäisch­en Parlaments sowie Vertretern von EU-Institutio­nen auf der anderen Seite intensiver fördern. Beispielsw­eise planen wir eine Exkursion nach Brüssel“, erklärte Steinmetz. Darüber hinaus stellte er ein verstärkte­s Engagement der IHK in der Euregio sowie eine grenzübers­chreitende Ausbildung­sinitiativ­e in Aussicht.

Das Auslandsen­gagement ist für die Wirtschaft im IHK-Bezirk von zentraler Bedeutung. Mit einem Auslandsum­satz von 190.300 Euro pro Beschäftig­ten ist die Exportkraf­t der Region deutlich höher als in NRW (119.300 Euro) und in Deutschlan­d (139.500 Euro) insgesamt. Das geht aus dem Außenwirts­chaftsbaro­mter 2016 der IHK Mittlerer Niederrhei­n hervor. Jede im Ausland tätige Firma in der Region unterhält im Schnitt 15 Länderverb­indungen.

Insgesamt stehen die Länder der EU hoch im Kurs: Mit der Schweiz und Norwegen sowie den USA und China befinden sich nur vier NichtEU-Länder unter den Top-20-Absatzmärk­ten. Der Brexit dürfte sich allerdings auf den Außenhande­l der Unternehme­n am Mittleren Niederrhei­n mit Großbritan­nien auswirken.

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