Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kölner Dom wird am Roncallipl­atz aus 390 Bierkästen gebaut

Architektu­rstudenten der TH in Deutz setzen das ungewöhnli­che Projekt zum Jubiläum des Zentral-Dombau-Vereins um.

- VON STEPHAN EPPINGER

KÖLN Der Kölner Dom wurde schon einmal aus Streichhöl­zern in einem vier Meter hohen Modell neugebaut, den Dreikönige­nschrein gab es bereits aus purer Schokolade - aus Bierkästen wurde das Gotteshaus aber noch nie errichtet. Das haben nun 20 Architektu­rstudenten der Technische­n Hochschule in Deutz übernommen. Knapp drei Stunden brauchten sie am Sonntag, um aus 390 Bierkästen ihre Kathedrale auf dem Roncallipl­atz zu errichten. Die Planungen dazu dauerten etwa eine Woche.

Beim großen Dom hat das deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen. Rund 600 Jahre mussten die Kölner warten, bis dieser fertiggest­ellt war. Etwa eine Milliarde Euro hat der Bau damals gekostet, den die Preußen 1880 vollendete­n. Im Zuge der zweiten Bauperiode entstand der Zentral-Dombau-Verein, der heute ein Großteil der Mittel beisteuert, um den Dom zu erhalten. Seit 175 Jahren gibt es den Verein, der inzwischen mehr als 16 000 Mitglieder zählt. Jährlich zahlt er vier Millionen Euro für die Arbeiten am Dom, den Rest übernehmen das Land, die Stadt und das Erzbistum.

Zum großen Jubiläum entstand die Idee, den Dom aus 175 Bierkästen nachzubaue­n. „Das haben wir am Computer als Bauplan errechnet und waren der Meinung, dass das Bauwerk so zu klein ausfallen wird. Schließlic­h haben wir uns für die begehbare Variante mit knapp 400 Bierkisten entschiede­n“, sagt Gabriel Palombo von der Fachschaft Architektu­r der TH.

Immer wieder wurde das Modell am Computer neu berechnet und so schließlic­h der Bauplan für das 4.80 Meter hohe, fünf Meter lange und 2,70 breite Modell berechnet. „Wir mussten aber auch ganz praktische Dinge testen. So ging es darum, wie wir die Bierkästen miteinande­r verbinden, um die Statik zu gewährleis­ten. Dafür haben wir mehrer Kästen zusammenge­bunden und mit Sitzproben die Stabilität getestet.“

Geht es nach den Studenten, würde man gerne noch an der Größe des Bauwerks arbeiten. „Wir wollen jedes Jahr etwas größer bauen. Vielleich kommen wir dann vom jetzigen Maßstab 1:20 auf 1:2“, sagt Palombo schmunzeln­d. Mit dem Präsidente­n des Zentral-Dombau-Vereins, Michael Hoffmann, wurde dies direkt mit Handschlag vor Ort besiegelt.

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FOTO: EPPINGER 4.80 Meter ist der Bierkasten­Dom hoch, der auf dem Roncallipl­atz in knapp drei Stunden gebaut wurde.

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