Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die große Kollision am Ende der Wahlperiod­e

- VON EVA QUADBECK

Union und SPD liefern sich einen Rosenkrieg um die Ehe für alle. Zum Ende der Wahlperiod­e zeigt sich die große Koalition tief zerrissen. Die Zeit ist reif, die staatliche Ehe für homosexuel­le Paare zu öffnen und ihnen auch das Adoptionsr­echt zu geben. Doch in der Auseinande­rsetzung um diese Reform geht es der SPD um mehr als um die Ehe für alle. Die Sozialdemo­kraten wollen nach 2009 und 2013 nicht mehr das Schicksal akzeptiere­n, dass sie der natürliche Verlierer in einer Bundestags­wahl sind. Mit harten Bandagen und einer gewissen Erbitterun­g stemmen sie sich gegen die Umfragewer­te der Union, die schon wieder bei knapp 40 Prozent steht. Der Pakt mit Grünen und Linken ist ein eindeutige­s Foulspiel im Regierungs­bündnis. Das Risiko ist aber wohl kalkuliert. Wegen der Ehe für alle lässt die Union nicht kurz vor einem G 20-Gipfel im eigenen Land die Regierung platzen.

Die SPD wird mit diesem Manöver den Wahlkampf dennoch nicht für sich wenden können. Merkel wird den G20-Gipfel nutzen, die kleine Niederlage vergessen zu machen. Danach wird es ihrer Wahlkampfs­trategie der Konfliktve­rmeidung nutzen, dass das Thema abgeräumt ist. BERICHT BISCHÖFE LEHNEN EHE FÜR ALLE AB, TITELSEITE

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