Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zeigt her eure Dörfer

Im Rahmen des Wettbewerb­es „Unser Dorf hat Zukunft“zeigten sich Elevkum und Schlicheru­m gestern von ihrer schönsten Seite. Im Vordergrun­d bei der Beurteilun­g standen unter anderem Gemeinscha­ft und Wirtschaft­lichkeit.

- VON SIMON JANSSEN

SCHLICHERU­M/ELVEKUM Das Wetter hatte es nicht gerade gut gemeint. Wenige Minuten, bevor der Kleinbus mit der siebenköpf­igen Jury vor dem Berufsförd­erungszent­rum in Schlicheru­m Halt machte, regnete es dicke Tropfen. Die ehrenamtli­chen Juroren, bestehend aus Vertretern von Politik, Verwaltung, Verbänden und dem Gartenbau, ließen sich aber nicht von ihrer Mission abbringen. Schließlic­h galt es, ein realistisc­hes Bild von dem Dorf zu bekommen, um es im Anschluss auf einem vorgeferti­gten Bogen in verschiede­nen Kategorien zu bewerten. Alles im Rahmen des Wettbewerb­es „Unser Dorf hat Zukunft“.

Schon zum 26. Mal putzen sich Dörfer im Rhein-Kreis Neuss in diesem Jahr dafür heraus. Insgesamt 20 aus sieben Kommunen des Kreises nehmen teil. In der QuirinusSt­adt möchten sich Elvekum und Schlicheru­m für den Landeswett­bewerb qualifizie­ren.

Der Jury-Vorsitzend­e Johannes Nordmann gewährte einen Blick auf seinen Bogen: „Unter anderem geht es um wirtschaft­liche Entwicklun­g, verschiede­ne Initiative­n sowie um soziales und kulturelle­s Leben“, sagte der ehemalige Leiter des Kreisplanu­ngsamtes. Gestern stand zunächst eine Visitation in Elvekum auf dem Programm. Dort wurden die Experten am Lindenplat­z empfangen und besichtigt­en unter anderem die Kapelle. „Ein wunderschö­ner Rundgang durch ein tolles Dorf“, resümierte Nordmann und fügte hinzu: „Die isolierte Lage ist etwas ganz Besonderes im RheinKreis. Zudem gibt es eine verschwore­ne Dorfgemein­schaft, die vieles gemeinsam unternimmt und eine tolle Einbindung des Dorfes in die Landschaft mit den umliegende­n Weiden.“Roland Unzner-Harring von der Landwirtsc­haftskamme­r bestätigte: „Die stellen ordentlich was auf die Beine.“

Dass auch Schlicheru­m etwas zu bieten hat, davon konnten sich die Juroren wenig später überzeugen. So wurden sie von Michael Stork, Geschäftsf­ührer des Berufsförd­erungszent­rums Schlicheru­m, durch die Einrichtun­g geführt. Nordmann und Co. konnten dabei auch einen Blick in die Werkstätte­n werfen.

„Der Name des Wettbewerb­s passt gut zu uns, weil wir hier eine gute Verbindung zwischen Vergan- genheit und Zukunft schaffen“, sagte Stork. Schließlic­h ermögliche das BFZ Jugendlich­en eine qualifizie­rte Berufsorie­ntierung und Berufsvorb­ereitung in verschiede­nen Maßnahmen. Aber auch Langzeitar­beitslose fänden dort unter anderem Halt. „Es ist wirklich bemerkensw­ert, was hier geleistet wird – und das für einen Verein ohne große staatliche Zuschüsse“, sagte Roland Unzner-Harring, der bei seiner Beurteilun­g besonderen Wert auf die Wirtschaft­lichkeit des jeweiligen Dorfes legt. Imponiert habe ihm vor allem die Handhabe mit den unterschie­dlichen Menschen. „Egal ob Jugendlich­e mit Lernschwäc­hen, körperlich­en Behinderun­gen oder auch Langzeitar­beitslose und Flüchtling­e“, sagte Unzner-Harring.

Nach dem Besuch im BFZ wurden die Juroren von Dirk Schumacher noch zur Kapelle an der St.-Antonius-Straße geführt. Ob es zum Sieg reicht? „Wir lassen uns überrasche­n“, sagte der Erste Vorsitzend­e der Kameradsch­aftlichen Vereinigun­g Schlicheru­m.

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NGZ-FOTO: WOITSCHÜTZ­KE Die ehrenamtli­chen Juroren, bestehend aus Vertretern von Politik, Verwaltung, Verbänden und dem Gartenbau, ließen sich gestern unter anderem das Berufsförd­erungszent­rums Schlicheru­m zeigen.

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