Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Mann springt aus brennendem Haus
Das Feuer in einem Haus in Oberbilk begann im Treppenhaus. Die Polizei sucht Zeugen.
Um vier Uhr morgens riss gestern starker Rauch in einem Haus am Südende der Kölner Straße die Bewohner aus dem Schlaf. Einer von ihnen rief sofort die Feuerwehr, mehrere konnten selbstständig das Haus verlassen. Doch weil der Brand im Treppenhaus ausgebrochen war, gelang das zehn Menschen nicht. Als die Rettungskräfte eintrafen, fanden sie auf dem Gehweg einen schwer verletzten Mann vor. Der 59-Jährige war aus dem Fenster gesprungen, nach eigenen Angaben im dritten Stock. Er kam in die Uniklinik, wo er auf der Intensivstation behandelt wird.
Neun weitere Menschen holte die Feuerwehr über Drehleitern aus den oberen Stockwerken, unter anderem einen Säugling. In einem Feuerwehrbus betreuten Notfallsanitäter 13 Hausbewohner. Alle, die mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus kamen, wurden inzwischen wieder entlassen.
Zwei Mieter sind in einer Notunterkunft untergebracht, die übrigen Hausbewohner wohnen nun bei Verwandten oder Bekannten. Denn das Haus ist nach Angaben der Feuerwehr unbewohnbar, weil die Treppe – wo das Feuer ausbrach – zerstört ist. Obwohl die Flammen sich offenbar nicht stark ausbreite- ten und der Brand nach einer Dreiviertelstunde gelöscht war, liegt der Schaden bei etwa 200.000 Euro. Die Polizei geht von einer fahrlässigen Brandlegung aus und sucht nach Zeugen, die Verdächtiges beobachtet haben.
Keine zehn Stunden nach dem Brand begannen am Mittag die Aufräumarbeiten im Haus. Die Wohnungen sollen im Gegensatz zum Treppenhaus nicht allzu stark zerstört sein, in einem Fenster wehen noch intakte Gardinen. Allerdings stand gestern eine Löschwasserpfütze im Eingang, auch die Wohnungen dürften einen Wasserschaden haben.
Auch die Tankstelle neben dem Haus war betroffen. Bei Feuer in der Umgebung müssen die Mitarbeiter ein Notfallprotokoll beachten und beispielsweise die Tanksäulen stilllegen, um eine Katastrophe zu vermeiden.