Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mann springt aus brennendem Haus

Das Feuer in einem Haus in Oberbilk begann im Treppenhau­s. Die Polizei sucht Zeugen.

- VON HELENE PAWLITZKI

Um vier Uhr morgens riss gestern starker Rauch in einem Haus am Südende der Kölner Straße die Bewohner aus dem Schlaf. Einer von ihnen rief sofort die Feuerwehr, mehrere konnten selbststän­dig das Haus verlassen. Doch weil der Brand im Treppenhau­s ausgebroch­en war, gelang das zehn Menschen nicht. Als die Rettungskr­äfte eintrafen, fanden sie auf dem Gehweg einen schwer verletzten Mann vor. Der 59-Jährige war aus dem Fenster gesprungen, nach eigenen Angaben im dritten Stock. Er kam in die Uniklinik, wo er auf der Intensivst­ation behandelt wird.

Neun weitere Menschen holte die Feuerwehr über Drehleiter­n aus den oberen Stockwerke­n, unter anderem einen Säugling. In einem Feuerwehrb­us betreuten Notfallsan­itäter 13 Hausbewohn­er. Alle, die mit Verdacht auf Rauchgasve­rgiftung ins Krankenhau­s kamen, wurden inzwischen wieder entlassen.

Zwei Mieter sind in einer Notunterku­nft untergebra­cht, die übrigen Hausbewohn­er wohnen nun bei Verwandten oder Bekannten. Denn das Haus ist nach Angaben der Feuerwehr unbewohnba­r, weil die Treppe – wo das Feuer ausbrach – zerstört ist. Obwohl die Flammen sich offenbar nicht stark ausbreite- ten und der Brand nach einer Dreivierte­lstunde gelöscht war, liegt der Schaden bei etwa 200.000 Euro. Die Polizei geht von einer fahrlässig­en Brandlegun­g aus und sucht nach Zeugen, die Verdächtig­es beobachtet haben.

Keine zehn Stunden nach dem Brand begannen am Mittag die Aufräumarb­eiten im Haus. Die Wohnungen sollen im Gegensatz zum Treppenhau­s nicht allzu stark zerstört sein, in einem Fenster wehen noch intakte Gardinen. Allerdings stand gestern eine Löschwasse­rpfütze im Eingang, auch die Wohnungen dürften einen Wasserscha­den haben.

Auch die Tankstelle neben dem Haus war betroffen. Bei Feuer in der Umgebung müssen die Mitarbeite­r ein Notfallpro­tokoll beachten und beispielsw­eise die Tanksäulen stilllegen, um eine Katastroph­e zu vermeiden.

 ?? FOTO: PATRICK SCHUELLER ?? Mit zwei Drehleiter­n rettete die Feuerwehr neun Menschen – darunter einen Säugling – aus dem brennenden Haus in Oberbilk.
FOTO: PATRICK SCHUELLER Mit zwei Drehleiter­n rettete die Feuerwehr neun Menschen – darunter einen Säugling – aus dem brennenden Haus in Oberbilk.

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