Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Chef-Trio führt neue Kliniken gGmbH

Kreistag bestellt drei Geschäftsf­ührer für die neue Krankenhau­s-Gesellscha­ft: Patricia Mebes, Hubert Quadflieg und Sigurd Rüsken haben „Lukas“-Erfahrung.

- VON LUDGER BATEN

RHEIN-KREIS Am Ende einer zweijährig­en Vorbereitu­ngszeit soll für die beiden Kreiskrank­enhäuser in Dormagen und Grevenbroi­ch die Fusion mit dem ebenfalls kommunalen Lukaskrank­enhaus in Neuss stehen. Das beschloss am Mittwoch der Kreistag, der zugleich eine dreiköpfig­e Geschäftsf­ührung für seine neue gemeinnütz­ige Rhein-Kreis Kliniken GmbH bestellte: Patricia Mebes (49), Hubert Quadflieg (69) und Sigurd Rüsken (70). Das pikante an dieser Personalie: Die drei neuen Chefs der Kreiskrank­enhäuser haben zuvor bereits in leitender Funktion am Neusser „Lukas“gearbeitet.

Die Kreiskrank­enhäuser sind seit Jahren defizitär. Zuletzt schlossen sie 2016 mit einem Minus von 5,8 Millionen Euro ab. Um beide Standorte zu sichern, wird eine grundlegen­de Neustruktu­rierung der kommunalen Krankenhau­sLandschaf­t im Kreisgebie­t angestrebt. Dafür stellt eine von der CDU geführte Mehrheit im Kreistag jetzt die Weichen. Im ersten Schritt werden die Rhein-Kreis Kliniken in eine gemeinnütz­ige GmbH ausgeglied­ert, die privatwirt­schaftlich­en Prinzipien verpflicht­et ist. Im zweiten Schritt bringt der Rhein-Kreis am 1. Januar 2018 auch seine beiden Seniorenhä­user in Korschenbr­oich und Lindenhof in Grevenbroi­ch in die neue Gesellscha­ft ein. Im dritten Schritt bereitet der Kreis eine Fusion mit der Städtische­n Kliniken Neuss – Lukaskrank­enhaus – GmbH in einem Zeitraum von zwei Jahren vor. „Dies umfasst alle notwendige­n Maßnahmen zur wirtschaft­lichen, rechtliche­n und steuerrech­tlichen Prüfung sowie Verhandlun­gen mit der Stadt Neuss, den Krankenhau­sPlanungsb­ehörden und den Krankenkas­sen“, heißt es.

Ein gemeinsam von Stadt Neuss und Kreis in Auftrag gegebenes Strukturgu­tachten hatte zuvor festgestel­lt, dass eine qualitätso­rientierte medizinisc­he Versorgung im Kreisgebie­t langfristi­g möglich und das Leistungsp­otenzial der Standorte in Dormagen, Grevenbroi­ch und Neuss durchweg positiv zu bewerten sei. Eine bloße Kooperatio­n der Krankenhäu­ser wäre nach Ansicht der Gutachter aber eine zu lockere Bindung gewesen, um das anvisierte Ziel zu erreichen. „Lediglich durch eine Fusion der Krankenhäu­ser kann dieses künftig in einem Dreieck der medizinisc­hen Versorgung flächendec­kend gewährleis­tet werden“, sagen die Fachleute.

Das neue Chef-Trio soll die Kreiskrank­enhäuser für die Zukunft fit machen. Alle drei kennen sich aus einer gemeinsame­n Zeit am „Lukas“in Neuss. Sigurd Rüsken war dort ein Vierteljah­rhundert Geschäftsf­ührer, Hubert Quadflieg 36 Jahre Personalch­ef und Patricia Mebes, eine Medizineri­n und Betriebswi­rtin, hat dort als Chefin das Controllin­g verantwort­et.

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FOTO: WILP Ärztin und Betriebswi­rtin: Patricia Mebes (49) aus dem Geschäftsf­ührer-Trio der Rhein-Kreis Kliniken.

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