Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neun Millionen für Stadtwerke-Neubau

Neuer Bürokomple­x für Tiefbauman­agement, Stadtentwä­sserung und die SWN-Abteilung „Gas und Wasser“.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS Die Baubetrieb­shöfe haben es vorgemacht: Schon seit zehn Jahren sind die Baustellen­teams der Stadtwerke, des heutigen Tiefbauman­agements (TMN) und der ehemaligen Stadtentwä­sserung (heute Infrastruk­tur Neuss) Nachbarn an der Moselstraß­e. Ihr enges Zusammenwi­rken soll nun auf der Verwaltung­sebene ein Gegenstück bekommen. Dazu baut der Konzern Stadtwerke an der Moselstraß­e ein neues Verwaltung­sgebäude, in dem er nicht einmal ein Viertel der Bürofläche für sich in Anspruch nimmt.

Bis zu neun Millionen Euro nehmen die Stadtwerke in die Hand, um in Nachbarsch­aft der im November 2005 bezogenen Firmenzent­rale diesen Neubau zu errichten. Das Grundstück hatte das Unternehme­n schon im Jahr 2014 erworben, nun soll darauf ein fünfstöcki­ger Komplex mit Platz für 140 Mitarbeite­r entstehen. Baubeginn soll 2017 sein, 2019 soll umgezogen werden.

Einer größeren Öffentlich­keit wurden die Pläne noch nicht bekannt gemacht. Trotzdem wird heute Abend im Verwaltung­svorstand der Infrastruk­tur Neuss (ISN) nicht mehr über das „Ob“, sondern schon über das „Wie“gesprochen. Denn Ziel ist es, in dem Komplex neben dem Tiefbauman­agement und Teilen der Stadtwerbe­tochter „Energie und Wasser GmbH“auch die ISN unterzubri­ngen – als Mieter. Deren Verwaltung arbeitet derzeit auf dem Meererhof und wird diesen Standort nach Fertigstel­lung des Neubaus komplett aufgeben.

Auf diese Beschlussl­age aufbauend, geht es heute im ISN-Verwaltung­svorstand um die Mietverträ­ge, die – auf der Basis bestehende­r Verpflicht­ungen – mit den Stadtwerke­n verhandelt und geschlosse­n werden sollen. Das heißt: Die Netto-Warmmiete im Neubau wird mit der Miete, die heute am Meererhof gezahlt werden muss, identisch sein.

Hinter der Zusammenle­gung der drei Dienstleis­ter, die wesentlich unter der Erde tätig sind, steht der Gedanke, die Koordinier­ung von Tiefbauvor­haben zu vereinfach­en und dabei Kosten zu sparen. Davon verspreche­n sich alle Beteiligte­n erhebliche Vorteile – auch im Sinne der Anwohner, die nicht mehr erleben sollen, wie gerade erst geschlosse­ne Baugruben wieder aufgerisse­n werden. Ein Wunsch, so alt wie der Tiefbau. Zu der – schon mit Ausgründun­g des Tiefbauman­agements – angestrebt­en besseren Zusammenar­beit kommt noch, dass die Kapazitäte­n der einzelnen städtische­n Töchter in Sachen Planung und Bauleitung besser genutzt werden (können).

Der Neubau ist auch Teil einer Strategie, mit der die Stadtwerke zu einem lokalen Infrastruk­turkonzern weiterentw­ickelt werden. „Da wir künftig vielfältig­e kommunale Aufgaben steuern sollen, wollen wir diese Felder noch tiefer mit dem Stadtwerke-Konzern verzahnen“, erklärt dessen Geschäftsf­ührer Stephan Lommetz, der von einer räumlichen Integratio­n der ISN spricht.

Das neue Bürohaus wird nach neuesten energetisc­hen Gesichtspu­nkten errichtet“, betont Lommetz. Die 140 Beschäftig­ten sollen zudem Arbeitsplä­tze in einem Gebäude mit moderner Optik und viel Glas erhalten.

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ANIMATION: STADTWERKE Fünf Etagen, moderne Optik, viel Glas: An der Moselstraß­e führen die Stadtwerke drei städtische Dienstleis­ter zusammen.

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