Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Der Kardinal war ein gern gesehener Gast
Auch der Rhein-Kreis trauert um Joachim Kardinal Meisner. Immer wieder kam der Geistliche zu besonderen Anlässen in den Kreis.
RHEIN-KREIS (-nau) Punkt zwölf Uhr gestern Mittag erklang vom Turm der Neusser Quirinus-Basilika das Totengeläut. Weithin hörbar wurde so die Nachricht unterstrichen, die in Stadt und Kreis schon die Runde gemacht hatte: Joachim Kardinal Meisner, von 1989 bis 2014 Erzbischof von Köln, ist tot. Er starb gestern Morgen im Alter von 83 Jahren während seines Urlaubs.
Der aus Neuss stammende Domdechant Monsignore Robert Kleine gedachte des Verstorbenen gestern beim Mittagsgebet im Kölner Dom. Trauerbeflaggung werden die Kirchen im Bistum erst am Tag von Meisners Beisetzung tragen.
Ein halbes Jahr vor seiner Emeritierung im Februar 2014 besuchte Joachim Kardinal Meisner die Stadt Neuss, wo das 300-jährige Bestehen der Obertorkapelle gefeiert wurde. Es war einer seiner letzten öffentlichen Auftritte im Kreisdekanat, doch hielt der Alt-Bischof auch nach seiner Emeritierung Kontakt – vor allem zu den klösterlichen Gemeinschaften. „In Neuss war der Erzbischof gerne“, weiß Guido Assmann, Oberpfarrer an St. Quirin, den Meisner 2007 zum Kreisdechanten machte. „Ich persönlich werde ihn vermissen.“Aber Meisners Besuche werden in Erinnerung bleiben. Vor allem der zum 800. Jahrestag der Grundsteinlegung des Quirinusmünster im Oktober 2009, als das Münster zur Basilika minor erhoben wurde. Dass es – gegen manche römische Widerstände – dazu kam, verdanke Neuss Meisners persönlichem Einsatz, hält Assmann fest. BERICHT