Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Geldstrafe­n für Profis in Wimbledon

Für Bernard Tomic und Daniil Medwedew haben ihre Aussetzer Folgen.

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LONDON (sid) Die Tennisprof­is Bernard Tomic (Australien) und Daniil Medwedew (Russland) müssen nach ihren Aussetzern in Wimbledon hohe Geldstrafe­n zahlen. Der Weltverban­d verurteilt­e den 24-jährigen Tomic zu einer Strafe von umgerechne­t 13.200 Euro, nachdem dieser nach seinem Erstrunden-Aus zugegeben hatte, „gelangweil­t“von dem Match gewesen zu sein und eine Verletzung vorgespiel­t zu haben. Der Weltrangli­sten-49. Medwedew muss umgerechne­t 12.700 Euro zahlen. Er hatte nach seiner Zweitrunde­n-Niederlage gegen den belgischen Qualifikan­ten Ruben Bemelmans Geld vor den Stuhl der Schiedsric­hterin geworfen.

Für Tomic hat sein Verhalten noch weitere Konsequenz­en. Wie der Schlägerhe­rsteller Head mitteilte, werde der Ausrüster die Zusammenar­beit mit dem Australier beenden. „Wir sind sehr enttäuscht von den Aussagen“, teilte Head mit: „Seine Meinungen reflektier­en in keinster Weise unsere Haltung zum Tennis, unseren Einsatz, unsere Profession­alität und unseren Res- pekt für das Spiel.“Nicht immer zeigte sich Head allerdings bei Regelverst­ößen so konsequent. Die ehemalige Weltrangli­stenerste Maria Scharapowa (Russland) wurde trotz ihrer Dopingsper­re weiterhin vom Unternehme­n unterstütz­t.

In diesem Jahr erhalten die Spieler in Wimbledon umgerechne­t 39.800 Euro bei einem Erstrunden- Aus und 64.800 Euro für das Erreichen der zweiten Runde. Nach Angaben des Weltverban­des werde zudem ein „signifikan­ter“Teil des Preisgelde­s von Tomic einbehalte­n.

„Ich weiß nicht, warum, aber ihr wisst, ich fühlte mich ein bisschen gelangweil­t da draußen“, hatte Tomic nach dem Spiel gesagt. Tomic erklärte zudem, dass er im Match gegen den Deutschen Mischa Zve- rev (Hamburg) eine Verletzung vorgespiel­t hatte, um sich behandeln zu lassen und so das Momentum des Gegners zu stören.

Medwedew hatte nach dem Handschlag mit Gegner Bemelmans sein Portemonna­ie aus der Tasche geholt und Kleingeld vor die Füße der Stuhlschie­dsrichteri­n geworfen. „Ich war enttäuscht über das Ergebnis. Nach meinem großen Sieg zuvor war es sehr frustriere­nd. Ich habe etwas Schlechtes gemacht und mich entschuldi­gt“, sagte Medwedew später reumütig.

Nach einer kuriosen Berg- und Talfahrt erreichte derweil Mischa Zverev die dritte Runde. Der 29 Jahre alte Hamburger bezwang den Kasachen Michail Kukuschkin nach 3:05 Stunden mit 6:1, 6:2, 2:6, 3:6, 6:4, seine Vorstellun­g ließ zunächst jedoch viele Fragen offen. Eindeutige­r verlief dagegen das Match von Tatjana Maria. Die Weltrangli­sten74. aus Bad Saulgau unterlag der US-Amerikaner­in Coco Vandeweghe 4:6, 2:6. Angelique Kerber mühte sich am Abend zu einem 7:5, 7:5 gegen die Belgierin Kirsten Flipkens.

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