Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt prüft dauerhafte Anti-Terror-Barrieren

Die Poller in der Innenstadt sollen für Großverans­taltungen ausgefahre­n werden können.

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(arl/hpaw) Die Stadtverwa­ltung denkt darüber nach, eine dauerhafte Lösung für den Schutz von Großverans­taltungen vor Terroransc­hlägen anzuschaff­en. Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) lässt prüfen, ob stählerne, im Boden versenkbar­e Pfosten an neuralgisc­hen Punkten installier­t werden. Sie könnten zu Festen wie Karneval oder Japan-Tag genutzt werden – und das Anliefern von Schuttcont­ainern oder anderen vorübergeh­enden Barrieren überflüssi­g machen.

Die Verwaltung prüfe derzeit mögliche Standorte und verschiede­ne Typen von Barrieren, heißt es auf Anfrage unserer Redaktion. „Dies geschieht unter Berücksich­tigung von sicherheit­spolitisch­en und verkehrste­chnischen Gesichtspu­nkten und in enger Abstimmung mit der Polizei“, so ein Stadtsprec­her. Die Behörden erstellen für jedes Großereign­is gemeinsam ein Sicherheit­skonzept, nach dem Terroransc­hlag auf den Berliner Weihnachts­markt waren die Vorkehrung­en um die Lkw-Barrieren erweitert worden.

Die Pfosten könnten nicht nur den Vorteil haben, dass sie erhebliche­n Aufwand vermeiden und dadurch langfristi­g Geld sparen. Sie wären auch weniger störend im Stadtbild und ließen sich im Falle von Rettungsei­nsätzen schnell wieder einfahren, so dass der Weg frei ist. Die Stadt Langenfeld hat bereits die Anschaffun­g solcher Poller für wichtige Zufahrtsst­raßen beschlosse­n. Dort geht man davon aus, dass sie auch den nötigen Widerstand gegen einen anfahrende­n Lkw bieten: Die Barrieren stoppen sogar Lastwagen mit einer Geschwindi­gkeit von 80 Kilometern pro Stunde, heißt es in der Nachbarsta­dt. Die Kosten für die Anschaffun­g sind noch unklar, in Düsseldorf ist man ohnehin noch nicht so weit.

Beim nächsten Großereign­is in Düsseldorf, der Rheinkirme­s, sollen Fahrzeuge der Schaustell­er als LkwBarrier­en eingesetzt werden. Man hofft, dass sie nicht wie Fremdkörpe­r wirken. Für das Volksfest, das am 14. Juli beginnt, gelten ebenfalls gestiegene Sicherheit­sauflagen. Rund 300 Polizisten sind im Einsatz. Lastwagen, die größer als die Leiterwage­n der Feuerwehr sind, dürfen die Oberkassel­er Brücke während der Kirmeszeit nicht mehr befahren. Zudem werden erstmals die Uferunterf­ührung und der KaiserWilh­elm-Ring während der Öffnungsze­iten der Kirmes gesperrt.

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