Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

UN verabschie­den Vertrag zu Atomwaffen­verbot

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NEWYORK (dpa) Ohne die Atommächte Frankreich, Großbritan­nien und USA haben die Vereinten Nationen (UN) einen Vertrag zum Verbot von Atomwaffen verabschie­det. 122 an den Verhandlun­gen teilnehmen­de Länder stimmten gestern in New York für die Annahme des völkerrech­tlich verbindlic­hen Dokuments. Die Niederland­e stimmten dagegen, Singapur enthielt sich.

Mit dem Vertrag verpflicht­en sich die Länder, „nie, unter keinen Umständen“Atomwaffen zu entwickeln, herzustell­en, anzuschaff­en, zu besitzen oder zu lagern. Friedensor­ganisation­en begrüßten den Vertrag.

Die Auswirkung­en des Dokuments sind allerdings extrem frag- lich, da keiner der bis zu neun Staaten, die im Besitz von Atomwaffen sind, an den Verhandlun­gen teilgenomm­en hatte. „Wir haben nicht vor, den Vertrag zu unterschre­iben, zu ratifizier­en oder Teil davon zu werden“, teilten die UN-Botschafte­r der Atommächte Frankreich, Großbritan­nien und der USA in einer gemeinsame­n Erklärung mit. „Diese Initiative übersieht die Realitäten der internatio­nalen Sicherheit­sstruktur.“

Auch Deutschlan­d und andere Nato-Mitglieder hielten sich fern, weil die nukleare Abschrecku­ng zur Strategie des Bündnisses zählt. Bundesauße­nminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte die Verhandlun­gen vor Beginn als falschen Weg zu mehr Abrüstung bezeichnet.

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