Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Musikschät­ze in der Philharmon­ie

Albert Hammond kommt am 21. Juli mit seiner „Songbook-Tour“in die Kölner Philharmon­ie. Zu hören gibt es seinen Megahit „It Never Rains In Southern California“, aber auch so manch anderen Ohrwurm aus der Feder des Briten.

- VON STEPHAN EPPINGER

KÖLN Mit „It Never Rains In Southern California“schaffte Albert Hammond (73) als Sänger 1972 den Durchbruch. Weitere Hits wie „I’m A Train“oder „Down By The River“folgten. Dazu kommen unzählige Hits, die der Brite für Musikerkol­legen wie Tom Jones, Joe Cocker, Celine Dion und Tina Turner schrieb. Unvergesse­n sind Songs wie „The Air I Breathe“für die Hollies, „One Moment In Time“für Whitney Houston oder „When I Need You“für Leo Sayer. Am 21. Juli kommt der Emmy-Gewinner mit seiner „Songbook-Tour“in die Kölner Philharmon­ie.

Welche Beziehung haben Sie zu der Stadt Köln?

HAMMOND Beziehung habe ich mehr zu Leuten als zu Städten. Aber ich war oft in Köln. Es ist ein Privileg, als Musiker verschiede­ne Städte besuchen zu können. Ich Köln habe ich mir natürlich den Dom angeschaut und mich beim Joggen einmal total verlaufen. Ich wusste nicht, wo ich bin und wo mein Hotel ist. Ich hatte auch kein Handy dabei und bin drei Stunden herumgeirr­t, bevor man mir in einem kleinen Hotel einen Stadtplan in die Hand gedrückt hat.

Welche Bedeutung haben Deutschlan­d und die deutschen Fans für Sie?

HAMMOND Deutschlan­d war immer wichtig für mich. Das gilt auch für Sendungen wie den „Beat-Club“in den 60ern und später den „Musikladen“. Und das Publikum hier war bei Konzerten immer großartig.

Sie haben viele Hits geschriebe­n. Gibt es da so etwas wie ein Erfolgsgeh­eimnis?

HAMMOND Das kann ich nur schwer beurteilen. Aber für mich war es sicher ein Vorteil, dass ich mit Musik aufgewachs­en bin. In meiner Jugend bin ich mit sehr vielen verschiede­nen Genres in Berührung gekommen und habe mir bis heute eine gewisse Offenheit bewahrt. Vielleicht funktionie­ren meine Songs auch deshalb weltweit. Ich war immer in ganz verschiede­nen Bereichen unterwegs. Musik ist Musik – man darf sich da nicht einengen lassen und man muss immer wieder Neues wagen.

Ihren Megahit „It Never Rains In Southern California“haben sie unzählige Male gespielt. Wie ist Ihr Verhältnis zu dem Song, wie ist er entstanden?

HAMMOND Ich mag alles, was ich schreibe und es gibt Songs, da bekommt man nie genug davon. Der Song klingt nicht wie aus den 70ern, sondern wie ein Song von heute. Entstanden ist er 1969 in London. Ich war bei einem Freund zu Besuch und saß mit der Gitarre bei ihm. Mein Blick fiel auf ein volles Buchregal und ein Buch mit dem Titel „Railway in California“. Da habe ich angefangen zu singen und plötzlich kommt aus der Küche die Frage, ob es in Kalifornie­n regnet, weil mein Freund nicht genau verstanden hatte, was ich da gerade singe.

Zu Ihren Superhits gehört unter anderem auch Whitney Houstons Hit „One Moment In Time“, der aktuell auch beim Musical „Bodyguard“in Köln zu hören ist.

HAMMOND Den habe ich 1988 geschriebe­n, es war eine Auftragsar­beit für die Olympische­n Spiele in Seoul. Ich hätte mir gut vorstellen können, dass Elvis diesen Song singt, aber der war ja schon tot. Zu Whitney Houston kam er durch einen Zufall, aber es wurde mit ihrer Stimme ein wunderschö­ner Song. Im Film „Bodyguard“gehört er gar nicht dazu, erst das Musical hat ihn wiederentd­eckt.

Wie gut kannten Sie Whitney Houston?

HAMMOND Sie war keine Freundin von mir wie Künstler wie Johnny Cash, Roy Orbison oder Julio Iglesias. Aber ich habe sie getroffen und eine sehr nette Frau erlebt.

Wie entstand Ihre Freundscha­ft zu Johnny Cash?

HAMMOND Ich bin auf Gibraltar aufgewachs­en und meine Idole waren Johnny Cash, Buddy Holly, Elvis und Chuck Berry. Damals hätte ich alles gegeben, um diese live erleben zu können. Und später hatte ich die Ehre, für meine Idole Songs zu schreiben. Das ist unglaublic­h.

Was erwartet das Publikum in Köln?

HAMMOND Ich kann bei meinen Liedern auf einen echten Schatz zurückgrei­fen, auch wenn ich es nicht schaffe, alle in ein zweistündi­ges Konzert zu packen. Es wird eine Mischung aus meinen eigenen Welthits und den Hits, die ich für Kollegen geschriebe­n hab. Es werden zwei Stunden Spaß – und die Chance, einen Abend lang vom Alltag abzuschalt­en. INFO Albert Hammond ist am 21. Juli um 20 Uhr in der Kölner Philharmon­ie. Die Karten kosten zwischen 35 und 69 Euro, Tel. 0221/280280.

 ?? FOTO: STEPHAN EPPINGER ?? Albert Hammond kommt erstmals mit seiner „Songbook“-Tour nach Köln. Am 21. Juli gastiert der Brite ab 20 Uhr in der Philharmon­ie.
FOTO: STEPHAN EPPINGER Albert Hammond kommt erstmals mit seiner „Songbook“-Tour nach Köln. Am 21. Juli gastiert der Brite ab 20 Uhr in der Philharmon­ie.

Newspapers in German

Newspapers from Germany