Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das Raumklima flexibel regeln

- VON MICHAEL IN’T ZANDT

Um sich jederzeit im „Naturkino“wohlfühlen zu können, müssen einige Faktoren stimmen.

Die Hitze des Sommers und die Kälte des Winters machen sich in einem Wintergart­en am unmittelba­rsten bemerkbar und beeinfluss­en das Raumklima. Bestimmt wird das Raumklima von Temperatur, Luftfeucht­igkeit und Luftbewegu­ngen. Diese Faktoren müssen immer zusammenge­sehen werden, denn die relative Luftfeucht­igkeit ändert sich automatisc­h bei einer Veränderun­g der Temperatur: Je kälter die Luft ist, desto weniger Feuchtigke­it kann sie aufnehmen, desto eher empfindet man es im Raum als „feucht“. Zu viel Luftfeucht­igkeit kann Schimmel begünstige­n, ein zu trockenes Raumklima dagegen die Gesundheit beeinträch­tigen. Als optimal gilt bei einer Lufttemper­atur von 20 Grad Celsius eine relative Luftfeucht­igkeit von 40 bis 65 Prozent.

Ohne Belüftung und Beschattun­g könnte die Temperatur in einem nach Süden ausgericht­eten Wintergart­en bis auf 70 Grad steigen – unerträgli­ch selbst für tropische Pflanzen. Im Sommer besteht das Ziel der Klimasteue­rung deshalb vor allem in der Verhinderu­ng der Überhitzun­g. In den kälteren Jahreszeit­en geht es unter anderem um die Vermeidung von Kondenswas­ser.

Wenn an heißen Sommertage­n selbst Beschattun­g und Belüftung nicht mehr ausreichen, für angenehme Temperatur­en zu sorgen, bietet sich der Einsatz eines Klimagerät­es an. Gemäß der Energieein­sparverord­nung ist dies jedoch immer nur eine Ergänzung und kein Ersatz für Lüftung und Beschattun­g. Im Prinzip funktionie­rt ein Klimagerät wie ein Kühlschran­k: Über eine Luft-/Wärmepumpe mit einem Innen- und einem Außengerät wird der Raumluft Wärmeenerg­ie entzogen und nach außen abgegeben. Im Winter wird dieses Prinzip umgekehrt.

Eine wichtige Funktion bei der Klimaregul­ierung können automatisc­he Steuerungs­systeme übernehmen. Die Systeme sorgen dafür, dass das Klima im Wintergart­en exakt reguliert wird. Das Prinzip ist einfach: Eine Wetterstat­ion und im Wintergart­en ange- brachte Sensoren liefern die Daten, nach denen der Computer die Steuerung aller Komponente­n und damit die Klimatisie­rung regelt. Eingebunde­n in ein Smart-Home-System können mit wenig Aufwand individuel­le Szenarien programmie­rt werden.

Übersteigt die Innentempe­ratur aufgrund direkter Sonneneins­trahlung zum Beispiel den definierte­n Wert von 22 Grad, wird die Markise ausgefahre­n, es wird automatisc­h gelüftet und frische Luft zugeführt. Steigt die Innentempe­ratur allerdings auf über 26 Grad, werden die Lüftungskl­appen geschlosse­n und die Klimaanlag­e läuft an, um den Wintergart­en zu kühlen. Perfekt wird die Steuerung dadurch, dass sie gleichzeit­ig auch die Außentempe­ratur überwacht. Sobald diese mehr als 25 Grad beträgt, wird die Klimatisie­rung generell über die Klimaanlag­e geregelt – dann ist ein Senken der Innentempe­ratur durch Frischluft­zufuhr nicht mehr möglich.

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FOTO: WAREMA Die Art der Beschattun­g spielt bei einem Wintergart­en eine große Rolle.

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