Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Eltern sammeln für Kletterger­üst an OGS

Nachdem der Stadtrat 30.000 Euro für den Spaceball gestrichen hatte, trugen engagierte Eltern das Geld zusammen.

- VON DAGMAR FISCHBACH

VORST Silke Rössel ist begeistert: „In nur vier Monaten haben wir 30.000 Euro für ein Kletterger­üst an der OGS zusammen bekommen.“Nach den Sommerferi­en soll der „Spaceball“auf dem Schulhof aufgestell­t werden, berichtet sie. Dass es überhaupt notwendig wurde, das Geld in einer privaten Spenden-Aktion zusammen zu tragen, liegt daran, dass der Stadtrat dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt hatte, die für das Spielgerät eingeplant­en 30.000 Euro einzuspare­n. Bei der Bewilligun­g der Einsparung hatte aber niemand im Blick gehabt, dass es ein Partizipat­ionsverfah­ren mit den Grundschül­ern gab, das die Anschaffun­g des Spielgerät­es vorbereite­n sollte.

„Rund einen Monat lang hatten die Schüler der jetzigen vierten Klasse sich im vergangene­n Jahr unter Federführu­ng des Schulplane­rs der Stadt Kaarst regelmäßig getroffen, den Schulhof analysiert, sich die Spielplätz­e in der Umgebung genau angeschaut und sich schließlic­h auch anhand von Bildern für das Kletterger­üst , Spaceball’ entschiede­n“, berichtet Silke Rössel, deren sechsjähri­ger Sohn Nick die erste Klasse der OGS besucht. Im März dieses Jahres stand das Thema dann nochmals auf der Tagesordnu­ng des Stadtrates, der vor diesem Hintergrun­d schließlic­h 7500 Euro für ein neues Spielgerät bewilligte. Doch für Silke Rössel und ihre Mitstreite­r aus Fördervere­in und Elternpfle­gschaft war klar: Die Kinder sollten das Spielgerät bekommen, für das sie gearbeitet und sich entschiede­n hatten. „Das Kletterger­üst aus Aluminium, Edelstahl und verzinktem Draht ist nicht nur sehr haltbar, es ist auch im Sinne der Inklusion eine gute Wahl“, erläutert Rössel. Denn durch eine tiefe Einstiegsm­öglichkeit und polsternde Gummimembr­ane sei es sogar mit dem Rollstuhl für Kinder erreichbar.

„Wir haben dann unendlich viele Gespräche geführt, uns an Firmen und Institutio­nen gewandt“, erzählt Rössel. Die Einnahmen des Schulfeste­s seien in die Anschaffun­g des Gerätes geflossen, in Geschäften und Lokalen hätten die engagierte­n Eltern Spendendos­en aufgestell­t. „Die Physiother­apie-Praxis Sandra Zeller hat ein Fest zu unseren Gunsten veranstalt­et, die evangelisc­he Gemeinde hat uns Einnahmen ihres Mittelalte­r-Festes am Katharinav­on-Bora-Haus gespendet. Die Sankt-Eustachius-Schützen, der Lions-Club, die Stadtwerke und viele Privatpers­onen haben uns unterstütz­t“, sagt die Mutter erfreut. Den Löwenantei­l habe aber die Sparkassen­stiftung Kaarst-Büttgen beigetrage­n. Die Stadt habe außerdem neben den 7500 Euro auch die Übernahme der Tiefbauarb­eiten auf dem Schulhof zugesagt.

„Nachdem wir die Zusagen von Stadt, Stiftung und Sponsoren hatten, haben wir sieben der seinerzeit beteiligte­n Kinder zusammenge­rufen. Sie konnten die Farbgebung des Kletterger­üstes bestimmen“, erzählt Silke Rössel. Entschiede­n hätten sich die Kinder für ein silberfarb­enes Gerüst mit enzianblau­en Akzenten. „Das sind auch die Farben des Fördervere­ins der Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Vorst“, stellt Rössel fest. Nach den Sommerferi­en soll der „Spaceball“des Hersteller­s Berliner Seilfabrik auf dem Schulhof der OGS stehen. „Es soll auch eine offizielle Feier geben“, so Rössel. Der Termin stehe noch nicht fest.

 ?? FOTO: BERLINER SEILFABRIK ?? „Spaceball“heißt das Kletterger­üst der Berliner Seilfabrik. Ein ähnliches Modell soll an der OGS stehen.
FOTO: BERLINER SEILFABRIK „Spaceball“heißt das Kletterger­üst der Berliner Seilfabrik. Ein ähnliches Modell soll an der OGS stehen.
 ?? FOTO: RÖSSEL ?? Patricia Niehoff (hinten links) und Silke Rössel freuen sich mit den sieben Kindern, die am Partizipat­ionsverfah­ren beteiligt waren, aufs neue Spielgerät.
FOTO: RÖSSEL Patricia Niehoff (hinten links) und Silke Rössel freuen sich mit den sieben Kindern, die am Partizipat­ionsverfah­ren beteiligt waren, aufs neue Spielgerät.

Newspapers in German

Newspapers from Germany