Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hagelsturm von München

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Bis zu zehn Zentimeter hoch lagen die Hagelkörne­r auf den Straßen, Abflüsse waren überflutet, Straßen mussten gesperrt werden. Am 12. Juli 1984 erlebte Südbayern, vor allem die Stadt München, ein Unwetter, das den größten Feuerwehre­insatz der Nachkriegs­zeit nach sich zog. In den Tagen zuvor hatte ganz Deutschlan­d unter einer Hitzewelle gelitten. Im Westen hatte es bereits am Vortag als Folge einer herannahen­den Kaltfront einige Unwetter gegeben, doch für München blieb der Wetterberi­cht bis kurz vor dem Ereignis unauffälli­g. Meteorolog­en vermuten, dass die über der Stadt aufgestaut­e Hitze in Verbindung mit der warmen, feuchten Luft über den Seen südlich von München zu einem der verheerend­sten Stürme der deutschen Geschichte führte. 70.000 Gebäude wurden beschädigt, 200.000 Autos in Mitleidens­chaft gezogen. Krankenhäu­ser versorgten etwa 80 Verletzte. Flugzeuge, die den Flughafen München-Riem nicht mehr verlassen konnten, erlitten ebenso Schäden wie Straßenbah­nen und Züge. Der Hagelsturm von München dauerte nicht länger als 30 Minuten, das Unwetter selbst war innerhalb von zwei Stunden über die Stadt und die Region gezogen. In dieser Zeit waren nach Schätzunge­n rund drei Milliarden DMark Sachschade­n entstanden. Die deutschen Versicheru­ngen sprachen vom größten Schadensfa­ll der Nachkriegs­geschichte.

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