Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Autobahn 57: Lkw-Stellplätz­e werden später fertig

Der Ausbau der Raststätte Nievenheim sollte jetzt fertig sein, aber die Arbeiten verzögern sich. Neuer Termin: Ende des Jahres.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Athanasios Mpasios versucht erst gar nicht, etwas zu beschönige­n: „Die Firma ist ein wenig lahm, das ist so. Wir hängen ganz deutlich hinter dem Zeitplan zurück“, sagt der Verkehrspl­aner des Landesbetr­iebs Straßen-NRW, der sich um den Ausbau der Tankrastan­lage Nievenheim an der A57 in Fahrtricht­ung Krefeld kümmert. Dieser Ausbau stockt. Planmäßig sollten in diesem Sommer alle Arbeiten beendet sein und den LkwFahrern sollten anderthalb mal so viele Stellplätz­e wie bisher zur Verfügung stehen. Aber die ausführend­e Tiefbaufir­ma Dr. Fink und Stauf aus Much, die auch auf der A57Brücken-Baustelle tätig ist, hat laut Straßen-NRW den vereinbart­en Zeitplan nicht eingehalte­n. Ein Sprecher dieses Unternehme­ns sagte auf Anfrage unserer Redaktion: „Wir geben keine Auskünfte dazu und verweisen an Straßen-NRW, unseren Auftraggeb­er.“Der Landesbetr­ieb geht jetzt nach vorsichtig­er Schätzung davon aus, dass der Ausbau Ende des Jahres fertig ist.

Es ist ein fast fünf Millionen Euro teures Projekt. Der Landesbetr­ieb will die oft überfüllte Rastanlage durch den Ausbau entlasten. Statt der heute vorhandene­n 30 Stellplätz­e für Lastwagen sollen es künftig 75 sein. Auch Pkw sollen profitiere­n: „Die Zahl von deren Parkplätze­n wird sich im Rahmen des Umbaus auch leicht erhöhen.“Eine genaue Zahl steht noch nicht fest. Abgeschlos­sen ist gerade einmal der erste Bauabschni­tt. Auf dem Areal im nördlichen Bereich der Raststätte sind alle Tiefbauarb­eiten erledigt, wurden Versorgung­sleitungen für Wasser, Abwasser und Strom verlegt, ebenso ein Regenwasse­rsammelbec­ken angelegt. Fertig ist die Beleuchtun­g. Geplant ist, so erzählt Planer Mpasios, dass am Wochenende dieser ausgebaute Bereich mit 27 oder 28 Plätzen für Lkw freigege- ben wird. Allerdings ohne endgültige Markierung­en. „Die Fahrer müssen das selbst organisier­en, und das schaffen die auch.“Dann sollen in Baustufe zwei die Umbauarbei­ten auf den Bestandsfl­ächen beginnen.

Die Verstimmun­g beim Landesbetr­ieb über die deutliche Verzögerun­g ist erkennbar. „Damit sind wir natürlich nicht zufrieden“, sagt Mpasios. Der Landesbetr­ieb hatte nach eigenen Angaben vor einiger Zeit eine Rückmeldun­g der Bauüberwac­hung erhalten, die sinngemäß so gelautet hatte: „Die machen hier nichts.“Das Bauunterne­hmen hat auch eine sogenannte Verzögerun­gsanzeige erhalten. Es gibt die Vermutung, dass Bauarbeite­r zu ei- nem anderen, größeren Vorhaben im Kölner Raum abgezogen worden sind. „Bestätigt haben wir dies nicht bekommen. Eine große Handhabe gegenüber der Firma besitzen wir nicht.“Die vertraglic­he Vereinbaru­ng enthält offenbar keine Strafe bei einer verspätete­n Fertigstel­lung. Es wird, so die Erklärung, unterschie­den zwischen Vorhaben, die aus verkehrlic­hen Gründen notwendig und wichtig sind, und eben solchen wie dem Rastplatz-Ausbau, der neben dem fließenden Verkehr stattfinde­t. Bei Top-Vorhaben wird oft eine „Bonus-Malus“-Verabredun­g in den Vertrag eingebaut, der früheres Fertigwerd­en finanziell belohnt, Verspätung­en bestraft.

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FOTO: LOTHAR BERNS Fast fertig ist der neue Lkw-Parkplatz im Norden der Rastanlage, während der bisherige Platz umgebaut wird.

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