Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schulen sind an Grenzen angelangt

Prognose geht von weiter hohen Schülerzah­len aus. Raumbedarf durch G 9.

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GREVENBROI­CH (cso-) Vor wenigen Jahren wurden in Grevenbroi­ch Grundschul­standorte geschlosse­n– diese Zeiten sind vorbei. Die Schulen sind bei ihren Kapazitäte­n an Grenzen angelangt – und eine deutliche Entspannun­g der Lage ist in den kommenden Jahren nicht in Sicht. Das verdeutlic­ht die Fortschrei­bung der Schülerzah­lprognosen bis 2023/24, die die Verwaltung im Schulaussc­huss vorgelegt hat.

„Die Klassen sind voll, die Schulen haben ihre Grenzen erreicht. Die Spielräume gehen gegen Null“, erklärte Schulfachb­ereichslei­ter Thomas Staff im Fachaussch­uss die derzeitige Lage. „Es darf nichts mehr passieren, sonst werden Erweiterun­gen nötig.“Mit gravierend­en Rückgängen bei den Schülerzah­len kann die Stadt in den nächsten Jahren nicht rechnen. Staff wies auf eine Studie der Bertelsman­n-Stiftung hin, die von einem Anstieg der Schülerzah­len ausgehe. „Dies deckt sich mit den Zahlen in Grevenbroi­ch.“Zum einen steigt die Zahl der Geburten, zum anderen wirkt sich laut Stadt die Zuweisung von Flüchtling­en auf die Schulentwi­cklungspla­nung aus. Ein Beispiel: Vor einem Jahr hatte die Stadt noch mit 2285 Grundschül­ern für 2017/2018 gerechnet, sechs Wochen vor dem Start des Schuljahre­s geht sie nun von 2408 Kindern aus – 123 mehr. Die Zahl der Erstklässl­er sinkt zwar laut Prognose von 594 im neuen Schuljahr bis auf 554 2020, steigt im Folgejahr aber auf 605. Staff: „Wir müssen bei den Grundschul­en mit einer stabil hohen Schülerzah­l rechnen.“Bei den weiterführ­enden Schulen erweist sich der Wechsel von Flüchtling­skindern aus Förder- in die Regelklass­en aus Kapazitäts- Thomas Staff gründen als Herausford­erung. Klassentei­lungen und Mehrbedarf an Schulräume­n sind laut Verwaltung nicht auszuschli­eßen. Für die kommenden Jahre prognostiz­iert die Verwaltung allerdings insgesamt bei den weiterführ­enden Schulen einen leichten Rückgang von rund 4800 Schülern ab August auf etwa 4600 2023 – zahlenmäßi­g zulegen werden laut Prognose die Gesamtschu­len.

Doch die Stadt könnte ab 2019 auch bei den Gymnasien vor der Herausford­erung stehen, mehr Platz bereitstel­len zu müssen. „Wechseln die Gymnasien von G 8 auf G 9, werden wir mehr Räume benötigen“, sagte Staff.

„Es darf nichts mehr passieren, sonst werden Erweiterun­gen nötig“ Schulfachb­ereichslei­ter

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