Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Parteien fordern Ausbau der L 69
CDU und Grüne machen sich für Ausbau und Verbreiterung der unfallträchtigen Landesstraße 69 von Wevelinghoven in in Richtung Widdeshoven stark. Die Union denkt zudem an eine Umgehungsstraße für Barrenstein – die K 31n.
GREVENBROICH Ohne ersichtlichen Grund windet sich die Landesstraße 69 in etlichen Kurven durch die freie Landschaft bei Wevelinghoven. Am Fahrbahnrand warnen Schilder vor gefährlichen Kurven und Schleudergefahr, zum Teil gilt nur Tempo 50. Die Fahrbahn-Breite ist für Lkw knapp bemessen, der Radweg endet bereits kurz hinter der Gartenstadt. So soll es nicht bleiben: Die Grünen und die CDU fordern den Ausbau der Ost-West-Verbindung zwischen Wevelinghoven und Widdeshoven. Beide Parteien wollen den Verkehr auch im umliegenden verkehrsbelasteten Bereich, in dem viele Autofahrer in Richtung Neuss unterwegs sind, neu ordnen.
Aktuell an Bedeutung gewinnt die L 69 durch die im September startende Sanierung der L 142 in Langwaden. Die L 69 soll während der Bauzeit den Umleitungsverkehr in Richtung Neuss aufnehmen, und wird in dieser Zeit zur Einbahnstraße. Viele Barrensteiner wünschten sich über diese Straße auch die Umleitung in Richtung Grevenbroich, um ihr Dorf zu entlasten. Doch „die L 69 ist dafür zu schmal“, hatte Beigeordneter Florian Herpel erklärt.
Genau da setzen die Grünen mit einem Antrag an, mit dem sich der Planungsausschuss befassen wird. Die Verwaltung solle einen Antrag zur Verbreiterung und für einen neuen Radweg ans NRW-Verkehrsministerium schicken, damit das Projekt ins Landesstraßenbaupro- gramm aufgenommen wird. „Nach dem Ausbau könnte die L 69 als Umgehungsstraße für Langwaden genutzt, der Ort für Lkw-Durchgangsverkehr gesperrt werden – da es dann eine alternative Strecke gibt“sagt Grünen-Ratsherr Dieter Dorok.
Ein Dauerbrenner ist das Thema L 69 bei der Union. Bereits vor acht Jahren hatte die CDU Handlungsbedarf gesehen. Die Straße mit ihren vielen Kurven sei tückisch, es hätten sich schon viele Unfälle ereignet. Daran hat sich trotz erneuerter Fahrbahndecke nicht viel geändert: „Bei der L 69 handelt es sich um eine Unfallhäufungsstelle“, erklärt Hartmut Batz von der Polizeipressestelle. 2016 hätten sich fünf Unfälle ereignet, darunter drei mit Verletzten, 2017 drei Unfälle mit Verletzten. „Wir werden einen vor Jahren gestellten Antrag zum Ausbau und für einen Radweg noch einmal stellen“, erklärt CDU-Ratsherr Friedhelm Schillings mit Blick auf die unfallträchtige Strecke. Die CDU hat aber noch mehr im Sinn, wie Schillings vom Ortsverband Grevenbroich erläutert. Die geplante Ortsumgehung auf der B 59 bei Allrath könnte Ausgangspunkt für eine Ortsumgehung auch bei Barrenstein sein. „Die K 31 n könnte von der Allrather Umgehung abzweigen, die Eisenbahn queren, zwischen Barrenstein und Oekoven herführen und nördlich von Barrenstein weiter Richtung Jägerhof verlaufen.“
Und was sagt die Stadt zum L 69Ausbau? „Künftiges Ziel muss die gefahrlose Realisierung von LKWBegegnungsverkehr sein. Daher ist perspektivisch über den Ausbau der L 69 nachzudenken“, erklärt Bürgermeister Klaus Krützen. Erst aber müsse die L 142-Sanierung abgewartet werden.