Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kirmes wegen Unwetters unterbroch­en

Die Besucher mussten am Nachmittag das Gelände verlassen. Zwei Stunden später kam die Entwarnung.

- VON LAURA IHME, ARNE LIEB UND LISA SCHRADER

Die Rheinkirme­s ist wegen eines Gewitters gestern Nachmittag für zwei Stunden unterbroch­en worden. Gegen 15.30 Uhr standen die Geräte still, alle Besucher mussten den Festplatz verlassen. Später regnete es immer noch, das Unwetter war aber vorbeigezo­gen. Die Verantwort­lichen gaben Entwarnung. Das freute die Schaustell­er: Die Stunden ab dem Spätnachmi­ttag gelten als umsatzstär­kste Zeit.

Die Entscheidu­ng hatte die sogenannte Koordinier­ungsgruppe getroffen. In dieser Runde kommen der Veranstalt­er – die St. Sebastianu­s Schützen –, Schaustell­er sowie Polizei und Feuerwehr zusammen. Bereits am Morgen hatte der Deutsche Wetterdien­st vor möglichen Gewittern gewarnt. Die Verantwort­lichen ließen sich von den Meteorolog­en laufend informiere­n. Als klar wurde, dass eine starke Gewitterze­lle kommen würde, fiel die Entscheidu­ng. Mit Durchsagen wurden die Besucher aufgeforde­rt, den Platz zu verlassen. Die Stimmung war entspannt. Allerdings war die Gefahr zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu erkennen. Viele Besucher von Bierzelten versuchten vergeblich, die Sicherheit­skräfte davon zu überzeugen, dass sie bleiben können. Zudem wollten neue Besucher auf den Platz, teilweise mit Regencapes. Die Schaustell­er sicherten ihre Geschäfte vor dem Sturm. Viele Gäste stellten sich unter der Oberkassel­er Brücke unter – in der Hoffnung auf schnelle Wiedereröf­fnung.

Für Verwirrung sorgte die Rheinbahn: Zunächst hielten die Züge nicht mehr an der Luegallee, also der zentralen Kirmes-Haltestell­e – obwohl die Besucher abreisen sollten. Dies war Teil des Notplans, den die Koordinier­ungsgruppe veranlasst hatte. Man wollte verhindern, dass weitere Gäste anreisten. Nach 20 Minuten wurde umgeplant: Die Züge nahmen nun wieder Fahrgäste auf, allerdings sollten Passagiere nicht aussteigen.

Die Kirmes hatte in den vergangene­n Jahren immer wieder mit Unwettern zu kämpfen. Vor zwei Jahren wurde der zweite Samstag abgesagt. „Das war weitaus schlimmer“, sagt Schaustell­ersprecher Oliver Wilmering. „Das Glück war heute, dass die Kirmes gerade erst geöffnet hatte und noch nicht so viele Leute auf dem Platz waren.“Die Frage, ob eine Absage angebracht wäre, sorgt immer wieder für Debatten: Viele Schaustell­er haben den Eindruck, dass die Meteorolog­en schneller eine Warnung versenden als früher, auch im vergangene­n Jahr hatte ein Kirmestag auf der Kippe gestanden.

Für die nächsten Tage sieht die Prognose nicht durchgehen­d so aus wie erhofft: So soll es den Angaben des Wetterdien­sts zufolge immer wieder regnen, auch Gewitter können bis Samstag nicht ausgeschlo­ssen werden.

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RP-FOTOS: ANNE ORTHEN, LISA SCHRADER (2) Nach der Räumung des Platzes war es leer auf der Kirmes. Nach zwei Stunden kam die Entwarnung. Der Regen hatte zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht ganz aufgehört.
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Noch vor dem Unwetter wurden die Kirmesbesu­cher per Durchsage gebeten, den Festplatz zu verlassen. Kurz darauf gewitterte es.
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Unter der Oberkassel­er Brücke suchten die Besucher Schutz.

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