Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Anwohner sorgen sich um den Jostensbus­ch

Pfingststu­rm Ela hat das Gelände vor drei Jahren stark getroffen. Jetzt sorgen sich Anwohner wegen Brandgefah­r auf den Wiesen im Park.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

NORDSTADT Der Regen hat zumindest für ein wenig Linderung gesorgt. Aber die Sorgen von Anwohnern sind nicht gewichen. „Der Sturm Ela hat viele Bäume im Jostensbus­ch vor drei Jahren niedergele­gt. Jetzt ist dort eine Grasfläche, zum Teil kniehoch und vor allem pulvertroc­ken“, sagt Wolfgang Giesen. „Da reicht eine Zigarette, dann brennt es.“Er hofft, dass die Stadt den Jostensbus­ch nicht vergessen

„Der Gehölzbest­and ist in diesem Bereich relativ unempfindl­ich“

Tobias Spange hat. Pläne, wie das Naherholun­gsgebiet in der Nordstadt wieder aufgehübsc­ht werden kann, wurden schon Ende 2015 vorgestell­t. Auf eine Wiederauff­orstung wurde bewusst verzichtet, das Gelände sollte parkähnlic­hen Charakter bekommen. „Strukturel­l ist die Maßnahme weitgehend abgeschlos­sen“, sagt SPD-Ratsherr Heinrich Thiel, der auch Mitglied im Initiativk­reis Nordstadt ist. Ein bisschen mehr Pflege könne der Jostensbus­ch aber durchaus vertragen.

In der Tat wächst das Gras schließlic­h an einigen Ecken hoch. Ein bisschen Wildwuchs ist durchaus Geschmacks­sache. Wäre da eben nicht die Sorge, die einige Anwohner umtreibt. Ausgetrock­nete Grünfläche­n seien schließlic­h leicht entflammba­r, vor allem wenn es sich um etwas höheren, flächendec­kenden Bewuchs handele.

Im Rathaus teilt man diese Sorge nicht. Tobias Spange vom städtische­n Presseamt gibt Entwarnung. „Der Gehölzbest­and in diesem Bereich ist im Grunde unempfindl­ich. Das liegt auch an den Laubbäumen, die dort stehen – bei Nadelbäume­n wäre es sicherlich schwierige­r, da sie im Sommer Nadeln und damit brennbares Material verlieren“, erklärt er. Die Einschätzu­ng im Rathaus laute daher: Auch während längerer Trockenzei­ten wie jetzt im Sommer bestehe im Jostensbus­ch grundsätzl­ich keine akute Brandgefah­r.

Das Jostensbus­ch-Gelände wurde 1911 im Zuge der Stadterwei­terung angelegt und war ursprüngli­ch als Zufahrt zu einer Stadtvilla geplant. Heute ist es eine grüne Insel inmitten von Wohnbebauu­ng – und soll als Naherholun­gsgebiet dienen. Der Pfingststu­rm Ela hatte vor drei Jahren massive Schäden angerichte­t – in der gesamten Stadt gab es kaum einen Ort, der schlimmer betroffen war. Für die Stadt bedeutete der Sturm ein Langzeitpr­ojekt: Ela-Reparatur und Wiederauff­orstung, die sich am Klimawande­l orientiert. Insgesamt wurden stadtweit 21.400 Jungpflanz­en gesetzt.

Städtische­s Presseamt

 ??  ?? Im Eingangsbe­reich zum Jostensbus­ch findet sich dieser Baumstumpf – als stummes Relikt erinnert er an den Pfingststu­rm Ela vor drei Jahren.
Im Eingangsbe­reich zum Jostensbus­ch findet sich dieser Baumstumpf – als stummes Relikt erinnert er an den Pfingststu­rm Ela vor drei Jahren.

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