Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neun Stunden lang Blut spenden im Rathaus

Zum 15. Mal lud das Deutsche Rote Kreuz gestern zum Blutspende­marathon. Spender erhielten kostenlose­n Venencheck.

- VON ELENA BURBACH

NEUSS Wer Gutes tun und spenden möchte, denkt zunächst an den Griff in den Geldbeutel. Doch das ist nicht immer notwendig. Statt Geld spendeten gestern im Neusser Rathaus zahlreiche Bürger einen halben Liter Blut und etwa eine Stunde ihrer Zeit. Dort richtete das Deutsche Rote Kreuz bereits zum 15. Mal den Neusser Blutspende­marathon aus.

„Schon zum ersten Termin kamen damals 350 Leute“, sagt Gottfried Dorschner, Koordinato­r des Blutspende­marathons. „Seitdem haben wir die Zahl stabil gehalten.“Eine stolze Zahl, für das Event, bei dem sich neben medizinisc­h ausgebilde­tem Fachperson­al und Ärzten auch viele freiwillig­e Helfer einbringen und für einen geordneten Ablauf sorgen. Mit dem Marathon können Städte außerdem einiges wieder rausholen. Denn dort liegt die Spendenber­eitschaft gegenüber dem Land mit acht Prozent nur bei 1,5 Prozent.

Auch der Zeitpunkt ist nicht willkürlic­h gelegt, denn in der Ferienzeit fallen viele Stammspend­er aus, sagt Susanne Böttcher, Sprecherin des DRK-West. Obwohl das DRK regelmäßig Ortstermin­e anbietet, ist das Event unverzicht­bar. „Wir verzeichne­n jedes Mal eine hohe Quote an Erstspende­rn“, sagt Dorschner. Gefördert werde das natürlich durch das entspreche­nde Rahmenprog­ramm, sagt Böttcher. Auch in der Verwaltung entwickle sich ein regelrecht­er „Mitzieh-Effekt“, so Dorschner. Anreize bietet die Veranstalt­ung genug. So zum Beispiel einen kostenlose­n Venen-Check durch einen Arzt, Tests auf unter anderem HIV und Hepatitis und eine Blut-Typisierun­g. „Die Blutentnah­me stimuliert außerdem das Immunsyste­m“, sagt Böttcher und fügt hinzu: „Der größte Anreiz ist aber, dass man jemandem innerhalb von sieben Tagen mit seiner Spende hel- fen kann. Die Spender können sich dann für einen Tag wie ein echter Lebensrett­er fühlen.“

Auch für die Erstspende­r Sophia Hüsch und Helene Haeffs zählt der soziale Gedanke, kranken Menschen zu helfen. „Schließlic­h kann jeder Mal in so eine Situation kommen“, sagt Hüsch. Die beiden 18Jährigen haben gestern ihre erste Gelegenhei­t, Spender zu werden, genutzt.

Für die jungen Frauen eine Selbstvers­tändlichke­it, auch wenn Haeffs wegen einer kürzlich empfangene­n Impfung vorerst nicht in Frage kommt. Die nächste Gelegenhei­t, im Stadtgebie­t Blut zu spenden, bietet sich am Mittwoch, ab 15 Uhr im DRK-Einsatzzen­trum in Reuschenbe­rg.

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NGZ-FOTO: WOI Bianca Teisgen von der Stadtverwa­ltung bekommt von Philip-Taro Tanimoto (DRK) Blut abgenommen.

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