Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Ja-Wort“in besonderen Kulissen

Manche mögen es klassisch, andere gestalten den Tag der Trauung ausgefalle­n. In Neuss ist beides möglich.

- VON JULIA ZUEW

NEUSS Kleid und Anzug, Deko und Menü, der Ort für die Trauung und für den Empfang: Bei Hochzeitsp­lanungen müssen die Paare eine ganze Menge berücksich­tigen. Erst recht, wenn ausgefalle­ne Ideen und Wünsche dazukommen.

Bei manchen ist es ein Oldtimer, der gemietet werden muss – andere möchten sich das „Ja-Wort“in rustikaler Atmosphäre geben, wie beispielsw­eise in der Alten Schmiede im Rathaus. „Das muss man mögen“, sagt Sandra Spahn, Leiterin des Standesamt­s in Neuss. Aber wer auf den rauen Charme von Holz und Eisen steht, heiratet dort gern. Wer zwar ebenfalls historisch­es, aber eher klassische­s Ambiente bevorzugt, kann sich im Seminarrau­m des Stadtarchi­vs trauen lassen. Auch das 1820 umgebaute ehemalige Klostergeb­äude an der Oberstraße, heute als Haus Rottels bekannt und Standort des Rheinische­n Schützenmu­seum Neuss, lockt mit historisch­er Atmosphäre.

Im Süden von Neuss bietet der Norfer Wasserturm bei der Trauung eine fantastisc­he Aussicht. In 30 Metern Höhe können Brautpaar und Gäste bei gutem Wetter nicht ur übers gesamte Neusser Stadtgebie­t schauen. „Bei gutem Wetter kann man bis zum Fernsehtur­m in Düsseldorf blicken“, sagt Peter Abels, erster Vorsitzend­er des Heimatvere­ins Norf. „Der Raum ist allerdings nur 15 Quadratmet­er groß“, sagt Spahn. Daher sind Paare eingeschrä­nkt bei der Größe der Hochzeitsg­esellschaf­t. Zum Trauzimmer führt außerdem eine Treppe mit 114 Stufen. Doch insbesonde­re gebürtige Norfer nehmen die Strapazen gerne in Kauf: „Viele, die in Norf leben und aufgewachs­en sind, heiraten im Turm. Es sind gewöhnlich nicht Menschen von außerhalb, die wegen des Wasserturm­s kommen“, sagt Spahn.

Meist aus berufliche­r Verbundenh­eit oder wegen eines anderen Bezugs zum Transportw­esen lassen sich manche Paare in einem Rheinbahn-Wagon trauen. Spahn: „Dafür stellt die Rheinbahn speziell einen Zug zur Verfügung, der meist aus einem Wagon besteht.“Es sind gewöhnlich Retro-Modelle. Beim Tauchverei­n Pulchra Amphora am Sandhofsee ist eine Trauung mit Urlaubsfla­ir möglich. Wer die Ehege- lübde hingegen lieber in winterlich­er Atmosphäre austausche­n möchte, kann dies auf der Piste der Skihalle Neuss tun. Theater- und Shakespear­e-Fans können sich im Globe Theater während des Shakespear­e-Festivals vermählen. Das Angebot wurde allerdings im vergangene­n Jahr von nur einem Paar angenommen. Neben allen ausgefalle­nen Angeboten bleibt jedoch die Lieblings-Location der Neusser Brautpaare ungeschlag­en – das Trauzimmer im Standesamt. „Die meisten entscheide­n sich, klassisch zu heiraten“, sagt Sandra Spahn.

Doch nicht nur der Ort der Trauung ist wichtig – auch Kleid und An- zug müssen Braut und Bräutigam in Szene setzen. In dieser Saison sind abgestimmt­e Farbakzent­e bei den Partnern beliebt: „Die Frauen möchten oft frische Blumen in der Frisur haben, und der Mann wählt dann einen passenden Strauß“, sagt Luisa Effertz, Mitarbeite­rin bei Noor-Moden an der Breslauer Straße. Außerdem sind tiefe Rückenauss­chnitte und eng anliegende Kleider in der sogenannte­n Fischform beliebt. Schleier hingegen seien dieses Jahr nicht gefragt. Die Hauptsache sei aber, dass insbesonde­re die Braut sich schön fühlt – ganz gleich, wie ungewöhnli­ch oder schlicht das Kleid ausfällt.

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FOTO: DIETER STANIEK Sibylle und Peter Rieck feierten ihre Hochzeit mit Retro-Chic und Oldtimer. „Viele Paare haben eigene Ideen und Wünsche, die sie umsetzen möchten“, sagt Sandra Spahn, Leiterin des Standesamt­s. Im Stadtgebie­t bietet sich an vielen Orten die Gelegenhei­t...

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