Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Blau-Weiss marschiert zum dritten Sieg

Beim Neusser 8:1 in Bielefeld feiert Teamchef Marius Zay im Doppel sein Saisondebü­t auf der Asche und gewinnt.

- VON VOLKER KOCH

NEUSS Wenn der Anschein nicht täuscht, wird der Aufstieg in die Tennis-Bundesliga in der Nordgruppe der Zweiten Liga erst am letzten Spieltag entschiede­n. Dann, am 13. August ab 11 Uhr, stehen sich im westfälisc­hen Versmold der aus der Regionalli­ga aufgestieg­ene Tennispark Versmold und Erstliga-Absteiger TC Blau-Weiss Neuss im direkten Duell gegenüber. Und nach drei von acht Spieltagen scheinen diese beiden Teams der Konkurrenz um mehr als eine Nasenlänge voraus.

Während sich die Neusser zwei Tage nach dem mühevollen, weil ersatzgesc­hwächt erkämpften 6:3-Erfolg über den Oldenburge­r TeV glatt mit 8:1 beim Bielefelde­r TTC durchsetzt­en, ließen die Versmolder bei ihrem Gastspiel in Oldenburg ebenfalls nichts anbrennen und gewannen mit xx:xx.

Freilich: Die Endergebni­sse täuschen oftmals über die Spielverlä­ufe hinweg. „Das war wieder ein harter Kampf“, bilanziert­e BW-Vorsitzend­er Abraam Savvidis den gestrigen Auftritt seiner Spieler in Bielefeld vor 450 Zuschauern. Denn die Neusser müssen sich erst noch in ihrer neuen Rolle zurechtfin­den: Nach Jahren des Abstiegska­mpfs in der Ersten Liga „sind wir jetzt plötzlich der Favorit. Und die anderen sagen das, was wir zuletzt meistens gesagt haben: Wir wollen uns so teuer wie möglich gegen die verkaufen“, hat Savvidis nach dem ersten Auswärtssp­iel der Blau-Weissen festgestel­lt. Zumindest die Bielefelde­r fühlten sich gestern in dieser Rolle wohl: „Das war wie am Freitag gegen Oldenburg: Die spielen unbekümmer­t auf, weil sie nichts zu verlieren haben“, meinte der BW-Vorsitzend­e.

Anders als gegen den letztjähri­gen Tabellendr­itten hatten die Neusser gestern eine von der Papierform her etwas schlagkräf­tigere Truppe beisammen mit dem Niederländ­er Botic Van De Zandschulp an Position eins. Der setzte sich im Spitzenein­zel gegen seinen Landsmann Scott Griekspoor ebenso unspektaku­lär qwie ungefährde­t mit 6:4, 6:4 durch. Der Vorteil: Wenn der 21-Jährige, zur Zeit die Nummer 330 der Weltrangli­ste, aufläuft, rutschen alle anderen eine Position nach unten. Und das tat vor allem dem zweiten Niederländ­er in Neusser Diensten gut: Niels Lootsma, am Freitag als Nummer eins nervös und fehlerhaft, bewahrte diesmal die Ruhe und setzte sich gegen Louis Weßels ebenfalls mit 6:4, 6:4 durch.

Nervenflat­tern ist für Frederik Nielsen eine eher unbekannte Größe: Der Däne, 2012 Wimbledons­ieger im Doppel, spulte beim 6:2, 6:4 über Kevin Griekspoor routiniert sein Programm ab. Alle anderen mussten kämpfen, am meisten wohl Hans Podlipnik-Castillo. Der Doppelspez­ialist tut sich im Einzel schwer, bewegte sich gegen Valentin Günther nach 6:7, 6:3 im Matchtiebr­eak am Rande einer Niederlage, zog aber mit 11:9 noch den Kopf aus der Schlinge. „Er ist ein echter Mannschaft­sspieler, beißt sich durch, auch wenn es spielerisc­h nicht so gut läuft“, lobte Savvidis den Austro-Chilenen.

Weil auch Julien Cagnina (3:6, 6:1, 10:4 über Lars Hendrik Behlen) und „Mister Zuverlässi­g“Kevin Deden (5:7, 6:3, 10:6 über Maximilian Wilde) im Match-Tiebreak siegten, nahmen die Gäste eine makellose 6:0-Bilanz mit in die Doppel, so dass sich Teamchef Marius Zay selbst aufstellte. Der 33-Jährige, eigentlich nur noch als Tennislehr­er auf der Asche unterwegs, rechtferti­gte seine Aufstellun­g an der Seite von Julien Cagnina durch einen 6:2, 7:5Sieg über Jannik Rother und Maximilian Wilde – jetzt hat Blau-Weiss eine Aufstellun­gsvariante mehr.

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NGZ-FOTO: -WOI Fühlt sich an Position zwei wesentlich wohler als im Spitzenein­zel: Niels Lootsma steuerte gestern einen glatten Zweisatzsi­eg zum Neusser Erfolg bei.

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