Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Stadt sucht einen Behinderte­nbeauftrag­ten

- VON CARSTEN SOMMERFELD

GREVENBROI­CH Seit Monaten ist die Stadt ohne Behinderte­nbeauftrag­ten. Im Herbst hatte Christoph Meyer nach etwa zwei Jahren im Amt seinen Rücktritt angekündig­t, er begründete den Schritt mit gesundheit­lichen Gründen. Wer die Nachfolge von Christoph Meyer in dem ehrenamtli­chen Amt antritt, steht noch nicht fest

Eine Findungsko­mmission mit Vertretern der Ratsfrakti­onen soll dem Stadtrat einen Vorschlag machen. „Die Findungsko­mmission hatte bereits getagt, als es um die Nachfolge der Behinderte­nbeauftrag­ten Charlotte Häke ging“, erklärt Dezernent Claus Ropertz im Rathaus.

Damals war Christoph Meyer als Nachfolger ernannt worden. Nun tritt die Kommission Anfang September erneut zusammen. Zuvor hatte die Stadtverwa­ltung auch Wohlfahrts­verbände gefragt, ob sie Vorschläge für das Amt machen wollten

Die Stadtverwa­ltung bestätigt, dass es für die Aufgabe bislang zwei Bewerber gibt. Zum einen handele es sich um Matthias Nobis, der sich seit vielen Jahren für die Belange von behinderte­n Menschen einsetzt. Der 70 Jahre alte Südstädter ist Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der „Lebenshilf­e“im Rhein-Kreis Neuss und Verwaltung­sratsvorsi­tzender der gemeinnütz­igen GmbH Leben und Wohnen. Matthias Nobis war zudem fast 20 jahre lang CDU-Ratsherr und in den Jahren von 1999 bs 2004 Vorsitzend­er des Sozialauss­chusses.

„Als Bürgermeis­ter Klaus Krützen die Fraktionen informiert­e, dass Matthias Nobis seine Bereitscha­ft für das Amt signalisie­rt hatte, hat sich auch unser Mitglied Christoph Welskop für eine Kandidatur gemeldet“, erläutert Walter Rogel-Obermanns, Fraktionsv­orsitzende­r von Die Linke/Piraten.

Christoph Welskop, der als Sachkundig­er Bürger für „Die Linke“im Stadtrat mitarbeite­t, sei selbst schwerbehi­ndert und mit den Problemen von behinderte­n Menschen umfassend vertraut. Als eine Aufgabe sieht Welskop, ein Konzept für die künftige städtische Behinderte­npolitik zu erstellen. Die Arbeit der Behinderte­norganisat­ionen, Selbsthilf­egruppen, Politik und Verwaltung solle über eine künftige Stadtarbei­tsgemeinsc­haft besser koordinier­t werden.

Der Behinderte­nbeauftrag­te der Stadt soll sich, wie Dezernent Ropertz erklärt, für die Belange der behinderte­n Menschen in Grevenbroi­ch einsetzen – „er ist auch Mittler zwischen der Stadtverwa­ltung und den behinderte­n Menschen“, sagt Claus Ropertz.

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