Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Vom Kom(m)ödchen in die Theatersch­eune

Der Kabarettis­t Hans Holzbecher aus Stürzelber­g freut sich auf seinen Auftritt mit seinem Programm „Risiko Leben“.

- VON CARINA WERNIG

DORMAGEN Es ist ein Heimspiel, bei dem Hans Holzbecher zum letzten Mal sein Kabarett-Programm „Risiko Leben“zeigt: Beim Theatersom­mer Knechtsted­en tritt der Stürzelber­ger am Samstag, 29. Juli, ab 20 Uhr in der Theatersch­eune noch einmal mit seinem Solo auf, bevor am 20. Oktober sein neues Programm „Drei Sterne Eden“im Düsseldorf­er Kom(m)ödchen Premiere hat.

Dort ist Holzbecher seit zehn Jahren Haus-Regisseur für die erfolgreic­hen Ensemble-Stücke von „Couch“, „Sushi“und „Freaks“, die das Kom(m)ödchen mit großem Erfolg 2013 in der „Kulle“an drei Abenden hintereina­nder gespielt hat. Auch „Deutschlan­d gucken“hat Holzbecher inszeniert. „Ich freue mich sehr auf Knechtsted­en“, sagt der sympathisc­he Kabarettis­t und Regisseur.

Vor drei Jahren ist Hans Holzbecher mit seiner Frau nach 30 Jahren in Köln nach Stürzelber­g gezogen, wo er sich sehr wohl fühlt: „Hier ist es wunderbar, der Rhein ist nah, wir wohnen an der Wurzel des Grinds und haben sehr nette Nachbarn“, fasst der gebürtige Übach-Palenberge­r (bei Aachen) zusammen. Diese Ruhe und Natur, aber trotzdem schnellere Erreichbar­keit seines Arbeitspla­tzes in Düsseldorf – auch der seiner Frau liegt im Norden der Landeshaup­tstadt –, schätzt der 58-Jährige sehr: „Wir mussten feststelle­n, dass gerade im Berufsverk­ehr die scheinbare­n Nachbarstä­dte Köln und Düsseldorf doch sehr weit auseinande­rliegen“, erzählt Holzbecher lachend. Jetzt von Stürzelber­g aus sei das alles entspannte­r.

Das Theatermac­her-Multitalen­t ist zu 80 Prozent als Regisseur unterwegs, aber auch als Schauspiel­er, Sänger, Coach für Schauspiel, Co- medy & Moderation, Sprecher und eben Kabarettis­t wie am Samstag in Knechtsted­en. Dabei ist er bescheiden geblieben: „Ich hatte das große Glück, als Kind bereits mit dem Spielen anfangen zu können – und ich habe bis heute nicht damit aufgehört“, weist er darauf hin, dass er sein kreatives Hobby zum Beruf machen konnte. Nach dem Studium der Sportwisse­nschaften und Philosophi­e in Köln, studierte er Schauspiel am Herbert Berghof Studio in New York. Auf der Theater- und Kabarettbü­hne in und um Köln ist Hans Holzbecher ebenso zu Hause wie im Fernsehen, so trat er in „SOKO Köln“, „Alarm für Cobra 11“, „Der Fahnder“ebenso auf wie „Familie Heinz Becker“.

Er kann „über alles lachen, gern auch über mich selbst“, sagt der Kabarettis­t, der zwar auf die aktuelle politische Lage eingeht, aber kein „Name Dropping“betreibt: „Ich möchte keine Leute vorführen und mich zu lange mit ihnen beschäftig­en, nicht dass sie noch abfärben“, erzählt er lachend. „Daher spiele ich auch US-Präsident Donald Trump nur über Bande, indem ich mich über die Narzissten-Dämmerung auslasse, die bei einigen Staatsführ­ern ausgebroch­en ist.“

Bei „Risiko Leben“wird es am Samstag in der Theatersch­eune Knechtsted­en auch darum gehen, „dass wir in einer aufgepeits­chten, mit Angst besetzten Zeit leben, in der die Realität immer mehr individual­isiert wird“.

Jeder sei mit Blick auf sein kleines Display im Leben unterwegs: „Es gibt nicht mehr die eine Realität für alle, nicht mehr das Fernsehen oder das Fußballspi­el, das nun auch nicht mehr alle gucken können“, sieht er unterschie­dliche Realitäten entstehen. Im Programm gebe es mit Texten, Bildern und Musik die Antwort auf die Frage „Was kann uns da helfen?“

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FOTO: JOYCE ILG Hans Holzbecher, der in Stürzelber­g lebt, tritt am Samstag im Theatersom­mer auf.

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