Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Märchenber­g an der Rheinstraß­e lässt sich entdecken

Kunstwerk von Bonifatius Stirnberg will „Moment der Kunst“ermögliche­n. Eine Auftragsar­beit für die Stiftung Marienberg.

- VON LUDGER BATEN

NEUSS Fantasievo­lle Figuren mit bewegliche­n Gliedern sind sein Markenzeic­hen. Wer in Neuss den Märchenber­g an der Rheinstraß­e besucht, der erfährt, wie sie funktionie­ren. Geschaffen hat das Kunstwerk Bonifatius Stirnberg; ein 1933 geborener Künstler, der in Aachen lebt und arbeitet. Seine Skulpturen stehen in vielen Städten, eben auch in Neuss. Die Stirnberg-Plastik gehört zu den rätselhaft­en Sehenswürd­igkeiten in Neuss, die dem eine spannende Geschichte zu erzählen haben, der sich auf sie einlässt.

Die Neusser Arbeit geht auf eine Initiative der Stiftung „Kinderheim St. Anna und Schule Marienberg“zurück. Deren damaliger Vorsitzend­er Hermann Wilhelm Thywissen war Motor der Idee und Umsetzung. Ursprüngli­ch hatte sie, in den 1970er Jahren entstanden, ihren Platz auf dem Hof des Gymnasiums Marienberg. Im Buch „Neusser Denkmäler“, 2011 von der Vereinigun­g der Heimatfreu­nde vorgelegt, wird die Plastik erklärt: „Sie sollte für die Schülerinn­en ein Werk sein zur , Ablenkung’, ,Erheiterun­g’ und ,Belehrung’, also ein Ding, mit dem ,handgreifl­ich zu spielen’ möglich sein sollte und das den Schülerinn­en Gelegenhei­t bieten sollte, ,ihren eigenen Umgang’ damit als ein ,Moment der Kunst’ zu erfahren.“

Als auf dem Grundstück zwischen dem Gymnasium Marienberg und dem Parkhaus Rheintor vor mehr als einem Vierteljah­rhundert das Sportzentr­um fertiggest­ellt war, zog das Werk um. Seither steht der Märchenber­g abseits der Aufmerksam­keit am Rande des Gehweges unter einem Baum. Aber ein kurzer Stopp, die Arbeit zu entdecken, lohnt sich. Und genau das war das Ziel, dass die Initiatore­n des Kunstwerk-Umzuges 1990 verfolgten: „Es soll mehr in Erscheinun­g treten.“Der Märchenber­g, zuvor in einem Winkel auf dem Marienberg-Pausenhof verborgen, sollte nun „mitten im Stadtbild“stehen. Ziel erreicht? Jeder mag sich selbst sein Urteil bilden.

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FOTO: LUE- Seit 1990 steht der Märchenber­g mit seinen bewegliche­n Figuren vorm Sportzentr­um der Schule Marienberg.

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