Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Euromoda will sich vergrößern

Seit 25 Jahren ist das Modecenter am Standort Neuss präsent. Aktuell schmieden die Verantwort­lichen Wachstums-Pläne.

- VON SIMON JANSSEN

NEUSS Dirk Goeldner sitzt am Kopfende seines Bürotische­s und schmunzelt. „Wir sprechen nur ungerne über Zahlen“, sagt der Euromoda-Centermana­ger. Was er jedoch verrät: Das Unternehme­n wird investiere­n, um am Standort Neuss weiter zu wachsen. „Wir werden bauen“, sagt der 51-Jährige. Das größte Modecenter Deutschlan­ds gibt damit ein klares Bekenntnis zur Quirinusst­adt ab: „Die vergangene­n 25 Jahre geben uns Recht. Wir glauben an diesen Standort.“Für ihre Pläne, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen, haben die Verantwort­lichen unter anderem ein Auge auf die umliegende­n Brachfläch­en geworfen.

„Entscheide­nd ist nicht, wie viel Geld wir reinstecke­n, sondern dass wir dadurch ein Modecenter haben, das es im Moment auf diesem Niveau nicht gibt“, sagt Goeldner. Die Erweiterun­g soll unter anderem dazu dienen, noch mehr Lagerfläch­e anbieten zu können – und zwar mehrere 1000 Quadratmet­er. „Wir wollen ein Distributi­onscenter entwickeln“, sagt Goeldner.

Durch die zusätzlich­e Fläche möchte das Unternehme­n seinen Kunden die Möglichkei­t bieten, schneller auf Trends reagieren können. „Der Kunde möchte kurzfristi­g flexibel sein. Also selber keinen großen Warenbesta­nd haben, sondern sofort einkaufen und anbieten.“ Durch die Bündelung von Lagerfläch­en – wodurch an anderer Stelle mehr Verkaufsfl­äche entstehen wird – soll ein effiziente­rer und schnellere­r Materialfl­uss ermöglicht werden.

Die Umsetzung der Pläne funktionie­rt natürlich nur mit einer modernen digitalen Infrastruk­tur. „Da werden wir massiv investiere­n“, kündigt Goeldner an. Glasfaserk­abel und flächendec­kendes WLAN seien nur zwei der geplanten Maßnahmen. Zudem soll im September die Website um zwei Sprachen erweitert werden. „Wir wollen mehr Rücksicht auf den Benelux-Sektor nehmen“, sagt der Center-Manager, der weitere Pläne preisgibt.

Da die Nähe zur Modestadt Düsseldorf eine wichtige Rolle spiele, solle Neuss als Modestando­rt im Schatten von Düsseldorf mehr „Klang“bekommen, sagt Goeldner: „Nicht im Wettbewerb, sondern in Ergänzung.“Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die vorhandene­n Kräfte in der Quirinusst­adt gebündelt werden. So sei gemeinsame­s Marketing mit benachbart­en Modecenter­n geplant.

Doch schon jetzt hat Euromoda als größtes Modecenter Deutschlan­ds ein Alleinstel­lungsmerkm­al. Besonderen Wert legt das Unternehme­n auf Vielfalt. „Die Modehändle­r müssen ihre Sortimente in Nischen ausweiten, um ihre Marge zu erhöhen“, sagt Goeldner. Es reiche mittlerwei­le nicht mehr aus, ein T-Shirt für fünf Euro anzubieten: „Damit verdient der Händler kein Geld.“Darum gelte es, immer mehr Nischen anzudocken. Dazu gehören unter anderem Taschen, Schuhe, Lederwaren, aber auch modische Hüllen für das Handy.

Das Rundumpake­t der Produktpal­ette sei entscheide­nd – und soll in Zukunft noch ausgeweite­t werden: „Ich kann mir vorstellen, dass wir noch mehr Nischen anbieten werden, die sich auftun“, sagt der Center-Manager, der bis Mitte vergangene­n Jahres gemeinsam mit dem langjährig­en Center-Manager Udo Wibbeke die Geschäfte führte, ehe dieser in den Ruhestand verabschie­det wurde.

Newspapers in German

Newspapers from Germany